Neue Antriebstechnik für den Mazda 3 Skyactiv-X
Schlaue Symbiose in der Welt der Verbrenner
(ampnet/mue) - Mainstream war für Mazda-Ingenieure noch nie eine verlockende Perspektive. Wenn jetzt der Mazda 3 mit dem innovativen Skyactiv-X-Motor in den Markt startet, wird das aufs Neue deutlich.
Den Herausforderungen ständig strenger werdender Abgas-Vorschriften begegnet Mazda auf eigene Weise: Die Modelle mit Ottomotoren kommen ohne Turbolader aus, die Diesel ohne SCR-Katalysator. Jetzt erhält der Mazda 3 eine dritte Antriebsvariante, die eine sinnvolle Symbiose aus den beiden Verbrenner-Welten verspricht: Das SPCCI-Triebwerk, dessen Kürzel für „Spark Controlled Compression Ignition“ steht. Die Übersetzung klingt etwas ungelenk: Funkengesteuerte Kompressionszündung. Der Vier-Zylinder-Benziner läuft mit einem wesentlich höheren Luftanteil im Kraftstoffgemisch und mit erheblich erhöhter Verdichtung. Das Kompressionsverhältnis beträgt 16,3:1, was herkömmlichen Dieselmotoren entspricht. Wegen des „mageren“ Gemisches ist die Selbstentzündung unter Druck nicht zwangsläufig, daher hilft bei Bedarf eine Zündkerze nach. Zwischen 15 und 20 Prozent weniger Spritverbrauch versprechen sich die Entwickler davon. Nach WLTP-Zyklus soll der Mazda 3 danach mit 6,2 Litern Super auf 100 Kilometern auskommen. Dass solch ein Wert kein Wunschtraum bleibt, daran hat letztlich auch das 24-Volt-Mild-Hybrid-System seinen Anteil. Da bei diesem ein Teil des Drehmoments, das normalerweise der Verbrennungsmotor abgibt, durch den riemengetriebenen Starter-Generator (ISG) übernommen wird, ermöglicht es die gleiche Beschleunigung bei weniger Kraftstoffverbrauch. Beim Hochschalten passt das System zudem die Motordrehzahl automatisch an. Zum Anlassen wird ebenfalls der ISG verwendet, wodurch der Anlassvorgang sehr kurz ist und deutlich geräuschärmer wird. Ein steter Quell der Freude bei Fahrer oder Fahrerin sind die griffige und präzise Lenkung, das knackige Handschaltgetriebe mit kurzen Wegen und das straff abgestimmte Fahrwerk. Bei Fahrbahnen mit eklatantem Reparaturstau kann es mitunter zu akustischen Rückmeldungen von der Hinterachse kommen. Erstmals beim Mazda 3 ist auch ein Allradantrieb verfügbar, der nur zusammen mit dem neuen Skyactiv-X-Motor kombiniert erhältlich ist.
Solide Fahrzeugtechnik und Sonderausstattungen ohne Zusatzkosten waren es einst, die den Erfolg von japanischen Autos auf dem deutschen Markt begründeten. Zu solchen Tugenden will Mazda offenbar langfristig zurückkehren, wenn gleichzeitig mit dem Skyactiv-X-Motor auch die „Fastback“ genannte Viertürer-Version ihre deutsche Marktpremiere erlebt. Mazda hofft, dass um die zehn Prozent der Kunden auf die Limousine abfahren werden. Fastback und Hatchback sind Kompaktautos, die man nicht ohne Navigationssystem, ohne Head-up-Display, LED-Scheinwerfer, Sound- und Klimaanlage, ohne radargestützte Geschwindigkeitsregelung, Spurwechsel-Assistent, Ausparkhilfe, Apple Car Play und Android Auto bestellen kann – alles schon drin!
Nicht nur die Kunden profitieren von dieser Politik, sondern auch Mazda selbst. In der Produktion wird die Komplexität der Fertigungsschritte drastisch reduziert. Statt individuell und ständig wechselnd Fahrzeuge mal mit dieser, mal mit jener Option auszurüsten, bekommen viele Autos viele Optionen gleich ab Werk mitgegeben, was letztlich auch die Kosten für den Hersteller senkt. Eine klassische Win-Win-Situation könnte man das nennen.
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Mazda 3 Skyactiv-X AWD – Daten kompakt
Länge x Breite x Höhe (m): 4,36 x 1,78 x 1,44
Radstand (m): 2,60
Motor: R4-Benziner, 1.998 ccm, Direkteinspritzung
Leistung: 132 kW / 180 PS bei 6000 U/min
Max. Drehmoment: 224 Nm bei 3.000 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 214 km/h
Null auf 100 km/h: 8,5 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 6,2 l (6,9 l mit Automatik)
CO2-Emissionen nach WLTP: 142–139 g/km (Euro 6d)
Leergewicht / Zuladung: 1.451 / 604 kg
Kofferraumvolumen: 358–1.026 Liter
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
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