Die Terrakottaarmee: Das "8. Weltwunder" kommt nach Nürnberg

In der Ausstellung sind unter anderem 150 originalgetreue Krieger-Nachbildungen zu sehen. | Foto: © Veranstalter
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  • In der Ausstellung sind unter anderem 150 originalgetreue Krieger-Nachbildungen zu sehen.
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NÜRNBERG (pm/vs) - Die eindrucksvolle Ausstellung über das „8. Weltwunder“, die Terrakottaarmee des großen Kaisers Qin Shi Huang Di mit den originalgetreuen Repliken der legendären Soldaten gastiert vom 12. Dezember 2015 bis zum 3. April 2016 auf dem AEG-Gelände und vermittelt den Besuchern spannende Eindrücke aus dem geheimnisvollen Reich der Mitte.

2000 Jahre lang war diese Armee vergessen, 2000 Jahre lang bewachte sie das Grab ihres Herrn und lag in der Dunkelheit verborgen. Nun steht die Terrakottaarmee wieder im Licht der Öffentlichkeit. Sie ist der größte kulturhistorische Fund des 20. Jahrhunderts und begeistert mit ihrer Geschichte lange vor Christi Geburt die Menschen weltweit.
Am Anfang stand die Begeisterung für eine schon längst vergangene Zeit, für ein Land, seine Geschichte und die fernöstliche Kultur. Die Initiatoren der Ausstellung waren fasziniert von den Berichten über die historisch einzigartige Terrakottaarmee. Nach einer Reise an die chinesische Ausgra-bungsstätte verwirklichten sie ihre Vision. Im Jahr 2002 holten sie die umfangreichen Eindrücke des Weltkulturerbes nach Europa, um diesen geschichtlichen Höhepunkt für alle zugänglich zu machen. In einer logistischen Glanzleistung und unter Überwindung vieler offizieller Hürden wurden in hunderten von Holzkisten Krieger, Pferde, Waffen und Ausstellungsmodelle von China nach Europa verschifft.
Die Europapremiere fand in Frankfurt statt. Auf ihrer Reise durch viele europäische Städte faszinierte die Ausstellung bereits mehr als 1 Million Besucher.
Die Geschichte der Exponate ist einzigartig: Kaum einen Kilometer von der Originalgrabanlage entfernt wurden in uralten Öfen direkt in Xi’an nach exakt überlieferten Rezepturen die meisterhaften Nachbildungen von rund 150 lebensgroßen Terrakottafiguren und acht original großen Pferden ange-fertigt. Ebenso wie bei den Originalfiguren in China sind diese Repliken atemberaubend in ihrer Individualität und Mimik. Besonders beeindruckend ist die künstlerische Gestaltung der Tonsoldaten: Obwohl die Figuren ihrem jeweiligen Rang nach ähnlich gekleidet sind, gibt es unter ihnen nicht ein einziges Zwillingspaar. Jedes Gesicht ist einmalig und ausdrucksstark. Kleinere Figuren, circa 1000 Soldaten in Schlachtformation, sowie originalgetreue Waffen ergänzen die Ausstellungsstücke.

Die Geschichte der Terrakottaarmee

Alles beginnt vor über 2000 Jahren in der chinesischen Provinz Shaanxi.
Der erste Kaiser von China, Qin Shi Huang Di, wird bereits im Alter von 13 Jahren zum Herrscher des Königsreichs Qin ernannt. Zu jener Zeit kämpft Qin mit sechs weiteren Reichen um die Vorherrschaft im Land. Im Alter von 22 Jahren übernimmt der junge König die Regierungsgeschäfte selbst und zieht mit einer gewaltigen Armee in den Krieg. Es gelingt ihm, alle „sieben streitenden Reiche“ unter seiner Herrschaft zu vereinen. Dieser Augenblick gilt als Geburtsstunde des heutigen Reichs der Mitte.
Gleich nach seinem Herrschaftsantritt beginnt Qin Shi Huang Di mit dem Bau seiner gewaltigen Grabanlage. Sie erstreckt sich über ein 56 km² weites Areal und besteht neben dem Grabhügel aus zahlreichen oberirdischen Bauten und unterirdischen Kammern und Gruben.
Der Bau verschlingt mehr Arbeitskräfte und Geld als der Bau der Cheops-Pyramide. Über 700.000 Menschen arbeiten hier fast 40 Jahre lang und errichten ein perfektes Spiegelbild des wirklichen Lebens. Alles was der Kaiser auf Erden besitzt, besitzt er nun auch unter der Erde. Dazu gehören ein Palast mit unermesslichen Schätzen, ein Jagdrevier, Diener und Konkubinen, Pferde und Wagen sowie eine Armee aus über 8.000 lebensgroßen Kriegern. Sie verteidigt den Kaiser, seine Hauptstadt, sein Reich und ist somit die Garantie für Qin Shi Huang Di’s ewige Herrschaft. Wie alles andere ist auch die Terrakottaarmee ein getreues Abbild der Wirklichkeit.
Nur ein Zufall gewährt der Menschheit noch einmal Einblick in eine Dynastie aus längst vergangenen Zeiten. Im Frühling 1974 machen Bauern aus der chinesischen Provinz Shaanxi beim Bau eines Brun-nens einen sagenhaften Fund: Die ersten Fragmente der sagenumwobenen Terrakottaarmee.
Ein Archäologenteam stellt anhand von Testbohrungen fest, dass es sich hier um eine der größten archäologischen Entdeckungen des 20. Jahrhunderts handelt: Eine gewaltige Ansammlung von Kriegern und Pferden aus Ton, die zur Grabanlage von Qin Shi Huang Di, dem ersten Kaiser Chinas, gehören. Seit 1987 gehört die Grabanlage des Ewigen Kaisers zum UNESCO-Weltkulturerbe. Bisher ist etwa ein Viertel der Anlage freigelegt und nach wie vor arbeiten Forschungsteams an der Entwicklung neuer Konservierungs- und Restaurierungsmethoden.
In der Ausstellung „Die Terrakottaarmee & das Vermächtnis des Ewigen Kaisers“ erleben Besucher die Geschichte des fernöstlichen Weltkulturerbes mit eigenen Augen. Sie werden verzaubert von der Armee seiner kaiserlichen Hoheit und zurückversetzt in eine Zeit des Reichtums und der Machtde-monstration jenseits der heutigen Vorstellungskraft. Besucher spüren das letzte Echo eines Kaisers, der bis in alle Ewigkeit herrschen wollte.

Karten zu gewinnen

Der MarktSpiegel verlost 35 Eintrittskarten für einen beliebigen Tag der Ausstellung. Wer an dem Gewinnspiel teilnehmen möchte, schickt eine Postkarte mit dem Stichwort „China“ an den MarktSpiegel, Burgschmietstraße 2-4, 90419 Nürnberg. Auch via E-Mail ist eine Teilnahme möglich unter gewinnspiel@marktspiegel.de. Einsendeschluss ist der 26. November 2015. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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