Die Erlanger Handballer konnten den Favoriten nicht ärgern
HC Erlangen muss sich dem THW Kiel geschlagen geben

(© Jocki_Foto, Erlangen): HC Erlangen muss sich dem THW Kiel geschlagen geben
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ERLANGEN (hjk) - Der HC Erlangen verlor am Mittwochabend sein Heimspiel gegen den Meisterschaftsfavoriten und Rekordmeister THW Kiel. Nach einer starken Anfangsphase der Erlanger zeigten die Gäste aus dem Norden ihre ganze Klasse und setzten sich am Ende mit 25:31 durch. Bester Werfer der Erlanger war Johannes Sellin, der insgesamt sechs Tore erzielte. Bereits am kommenden Sonntag geht es für die Schützlinge von Michael Haaß weiter. Am 29. Spieltag empfängt der HC Erlangen Die Eulen Ludwigshafen in der Arena Nürnberger Versicherung.

Erste Halbzeit war „HCE-Zeit“

Auch am 28. Spieltag musste der HC Erlangen ohne seine beiden Linkshänder Sime Ivic und Antonio Metzner sowie ohne Kapitän Nikolai Link und Keeper Klemen Ferlin auskommen. Dennoch hatte sich das Team von Trainer Michael Haaß vorgenommen, alles daran zu setzen, um dem amtierenden Meister ein Bein zu stellen. Die Kieler gingen durch den Treffer von Welthandballer Domagoj Duvnjak in Führung. Im zweiten Erlanger Angriff konnte sich Daniel Mosindi, der aufgrund der Ausfälle von Ivic und Metzner weiterhin als einziger Linkshänder im Rückraum zum Einsatz kam, jedoch im Eins-gegen-Eins durchsetzen und das 1:1 markieren. Die Erlanger spielten ihre Angriffe lange aus und konnten in der sechsten Minute durch einen Siebenmeter-Treffer von Johannes Sellin das 2:2 markieren. Christopher Bissel war es zu verdanken, dass die Nummer 5 der Erlanger nur 20 Sekunden später den Führungstreffer zum 3:2 erzielen konnte. Nach einem Ballgewinn wurde Bissel im Gesicht getroffen, sodass Voigt die Zeitstrafe sah und es außerdem den Strafwurf für den HCE gab. Weil die Hausherren clever verteidigten, bauten sie ihre Führung bis zur 8. Minute auf 5:3 aus. Büdel erhöhte auf 6:4 und nach einem Gegentreffer der Kieler zeigte sich Steffen Fäth ebenfalls treffsicher (7:4 / 13.). Nachdem die Kieler drei Mal in Folge den Vorteil von den beiden Unparteiischen bekamen, glich der Rekordmeister in Überzahl wieder auf 8:8 aus. Es blieb weiterhin spannend im ersten Durchgang. Bis zur 20. Minute konnte sich keine der beiden Mannschaft weiter als mit einem Tor absetzen. Bissel traf aus der linken Ecke zum 11:11 aber Duvnjak, der in der ersten Halbzeit nicht zu bremsen war, machte es ihm gleich und kam über den Rückraum zu seinem bis dato dritten Treffer (11:12). Weil den Franken bis zur Pause das Wurfglück fehlte, ging der Titelfavorit mit einem 12:16-Vorsprung in die Kabine.

Der Rekordmeister drehte zunehmend auf
Nachdem Seitenwechsel konnte der THW gleich doppelt Treffen und seinen Vorsprung auf sechs Tore ausbauen. Jeppsson erzielte daraufhin den ersten Treffer im zweiten Durchgang für den HCE und Sellin verkürzte in Unterzahl auf 14:19 (34.). Nachdem die Hausherren drei Mal in Folge aus der Ecke scheiterten, zog der THW blitzschnell mit 14:21 davon. Nach dem Treffer von Büdel zum 15:21 zeigte der THW seine ganze Klasse im Umschaltspiel und markierte über den Kreis das 15:22 (38.). Bei einem Sieben-Tore-Rückstand sah sich Michael Haaß gezwungen, die Auszeit zu legen. Nach eine Parade vom eingewechselten Janis Boieck, der in der zweiten Halbzeit mit 47% gehaltenen Bällen eine starke Leistung bot, verkürzte Büdel auf 16:23. Aber auch dieses Tor beantwortete der THW Kiel postwendend mit einem Tempogegenstoß-Treffer. In der Defensive fanden die Hausherren nur noch selten Zugriff. Vor allem die beiden deutschen Nationalspieler Wiencek und Pekeler setzten sich immer wieder am Kreis durch. In Überzahl konnten die Gäste auf 19:27 (44.) davonziehen. Aber der HCE gab sich nicht auf und kämpfte mit allen Mitteln weiter. Daniel Mosindi tankte sich in der 53. Minute sehenswert zum 23:28 und reduzierte somit den Vorsprung der Kieler noch einmal auf fünf Tore. Youngster Tarek Marschall nutzte seine sich bietende Chance, um vier Minuten vor dem Ende die Zeitstrafe herauszuholen. Auch wenn der HCE in Überzahl zum 24:30 traf, war die Niederlage nicht mehr zu verhindern. Sellin verkürzte zum Abschluss noch einmal per Siebenmeter auf 25:30 und mit dem Schlusspfiff markierte Malte Voigt den Treffer zum 25:31-Endergebnis.

HCE-Coach war trotzdem zufrieden
„Wir sind heute gut ins Spiel gekommen und haben es bis zur 20. Minute geschafft in Führung zu bleiben. Gegen die offensive 3:2:1-Abwehr haben wir uns mit zunehmender Spieldauer jedoch schwergetan uns Lösungen zu erarbeiten. Meine Mannschaft hat heute aber dennoch viele Dinge gut gemacht und ich bin nicht unzufrieden mit dem Auftritt meines Teams. Das wir nach einer 7:3-Führung mit einem Vier-Tore-Rückstand in die Pause gehen ist dann natürlich zu hoch. Das vielleicht positivste am heutigen Abend: Wir haben es geschafft, dass eine Weltauswahl wie der THW Kiel gegen uns sieben gegen sechs spielen muss. Am Ende haben wir uns noch mal herangekämpft und auch unsere jungen Spieler haben das gut gemacht“, resümierte HC-Trainer Michael Haaß nach dem Spiel.

Weitere Informationen: http://www.hc-erlangen.de

Autor:

Jocki Krieg aus Erlangen

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