Japanische Schwertkunst: Nur stetes Üben macht den Meister!

Professor Josef Linder aus Moskau leitete den Iaijutsu Lehrgang
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Mitte November begrüßten wir wieder Professor Josef Linder aus Moskau beim jährlichen Iaijutsu-Seminar des fränkischen Kampfkunstverbandes Tatsu Tora Kai e.V., dessen Mitgliedsvereine neben anderen Kampfkünsten auch das Üben des Iaijutsu, der japanischen Schwertkunst, praktizieren.

Die traditionelle japanische Schwertkunst ist die einzige Schwertkunst, deren Techniken immer mit dem in seiner Scheide steckenden Schwert beginnen. Im 16. Jahrhundert wollte sich der Schwertkunstmeister Jinsuke Shigenobu am Mörder seines Vater rächen und überlegte lange, wie man einen Gegner töten kann, ohne ihn meuchlings zu ermorden. Ihm kam die Idee, dass man in jeder Situation fähig sein musste, sein Schwert schneller aus der Scheide ziehen zu können als der Gegner, um den ersten Schlag anzubringen. Daher spricht man noch heute von der „Kunst des Schwertziehens“, wenn man über japanische Schwertkunst spricht. Jinsuke Shigenobu entwickelte ausnahmslos defensive Schwerttechniken, die trotzdem zum Sieg führten. Diese Techniken entwickelten sich zu Methoden der Geisteserziehung und Meditation, heute unter Iaijutsu und Iaido bekannt.

Im Vergleich zu anderen Kampfsportarten praktiziert nur ein kleiner Kreis von Begeisterten diese außergewöhnliche Disziplin in Deutschland. Professor Linder betonte in seinem Seminar immer wieder, dass nur stetes Üben und viel Geduld zur Meisterschaft führen kann. Die von außen betrachtet scheinbar mühelosen Bewegungen mit dem Schwert erfordern geistige Konzentration sowie ein hohes Maß an koordinativen Fähigkeiten der gesamten Körpermuskulatur.

Eine schöne Zen-Geschichte erzählt, wie unzählige Übungen zur Kunst führen:

Ein reicher Mann, der Katzen liebte, bat einen berühmten Zen-Maler um ein Katzenbild. Der Meister war einverstanden und bat den Mann, in drei Monaten wieder zu kommen. Der Mann tat, wie ihm geheißen, wurde aber immer wieder weg geschickt, bis ein Jahr vergangen war. Auf Bitten des Mannes zog der Meister schließlich einen Pinsel hervor und zeichnet ihm mit Anmut und Leichtigkeit in einem einzigen Strich eine Katze hin - das wunderbarste Bild, das der Mann je gesehen hatte. Erst staunte er. Dann wurde er wütend. „Du hast doch bloß dreißig Sekunden gebraucht, um diese Katze zu zeichnen! Warum ließest Du mich ein Jahr warten?“ fragte er. Wortlos öffnete der Meister einen Schrank. Heraus fielen Tausende von Katzenzeichnungen.

Sicher begeistert diese Geschichte jetzt Interessierte, einmal ein Probetraining in japanischer Schwertkunst mitzumachen:
In Nürnberg bei ZANCHIN Kampfkunst e.V., Infos zum Training: PDF
In Pettensiedel bei Kampfkunst Igensdorf, Infos zum Training bei Mattias Dülp unter: etlaswind@aol.com
In Forchheim beim VfB, Infos bei Robert Krome unter: lehrgang@dasdojo.info

Autor:

Annette Maul aus Nürnberg

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