Altstadtfreunde Nürnberg e.V.

Stadtspaziergang: Seltener Blick in die Rochuskapelle

NÜRNBERG (pm/nf) - Traditionell schließen die Altstadtfreunde im November ihre Stadtspaziergänge mit einem Kirchenbesuch ab. Die Rochuskapelle steht diesmal im Mittelpunkt einer Führung über den Rochusfriedhof. Zum 500. Mal jährt sich 2021 die Weihe der kleinen Kapelle, die sich bis heute im Besitz der ehemaligen Patrizierfamilie von Imhoff befindet und normalerweise nicht zugänglich ist. Unter dem Motto "50 schuh langh, 25 weyt und alles gewölbt“ bieten die Altstadtfreunde den Rundgang am Samstag, 6. November, von 10 bis 16 Uhr alle 20 Minuten an.

Der Friedhof beeindruckt zu jeder Jahreszeit mit seinem harmonischen Ensemble der liegenden Grabsteine und mit den schmückenden Epitaphien. Diese Grabtafeln erzählen auf dem Rochusfriedhof vor allem von der Nürnberger Handwerksgeschichte mit der Verbildlichung zahlreicher Werkzeuge und Produkte handwerklicher Arbeit. Die Geschichte des Rochusfriedhofs reicht bis ins Jahr 1518 zurück, als der Nürnberger Rat die Anlage eines neuen „gotackers beym Gostenhof“ beschloss. Noch heute gilt die erste Friedhofsordnung für Grabsteine und Epitaphien.

Die Rochuskapelle verdankt ihren Namen dem Pestheiligen Rochus von Montpellier, dem Familienheiligen der Stifterfamilie von Imhoff. Klein, aber fein – so lässt sich die von Hans Behaim entworfene und seinem Sohn Paulus erbaute Kapelle kurz beschreiben. Altäre, Malerei, und Plastiken, teils hochkarätig, schmücken das Kleinod inmitten des Friedhofs. Besonders bei einfallendem Sonnenlicht entfaltet das qualitativ bedeutende Ensemble der Glasfenster seine Wirkung in dem kompakten Innenraum, der sich durch zwei kleine Seitenkapellen merklich ausdehnt. Eine der Seitenkapellen schmückt der wertvolle Rosenkranzaltar, ein sehenswertes Gemeinschaftswerk der Frührenaissance.

Stadtspaziergang: ,,50 schuh langh, 25 weyt und alles gewölbt“
Samstag, 6. November.2021, 10.00-16.00 Uhr, Führungen ca. alle 20 Minuten
Treffpunkt: Eingang Rochusfriedhof (Am Rochuskirchhof)
Dauer: etwa 90 Minuten
Am Treffpunkt ist der 3-G-Nachweis vorzuzeigen, in der Kapelle besteht Maskenpflicht. Die Führung ist kostenlos, Spenden sind willkommen!