Stadtspaziergang der Altstadtfreunde
Wie durch ein Wunder überstand die Peterskapelle den Weltkrieg
NÜRNBERG - Wie immer führt auch dieses Jahr der letzte Stadtspaziergang der Altstadtfreunde zu Beginn der „staden Jahreszeit“ zu einer der Nürnberger Kirchen. Jeder kennt den Stadtteil St. Peter mit seiner neogotischen Kirche an der Kreuzung Regensburger/Hainstraße. Dagegen ist vielen die bedeutend ältere Peterskapelle in der schräg gegenüber liegenden Kapellenstraße kaum oder nicht bekannt.
Dort beginnt unter dem Motto „Auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen“ der Rundgang der Altstadtfreunde am Samstag, 2. November, von 10 bis 15 Uhr im Viertelstundentakt.Fast einem Wunder gleich überstand der schlichte Sandsteinquaderbau der Peterskapelle mit seinem hochaufragendem Chor und dem markanten Dachreiter die Bombenangriffe des Zweiten Weltkrieges. Im gedämpften Licht des Innenraumes empfindet man auch heute noch die spätmittelalterliche Atmosphäre des ehemaligen Siechkobelkirchleins mit seinen erhalten gebliebenen Kunstschätzen, beispielsweise dem 1468 geschaffenen Muffelaltar. Er entbehrt nicht einer gewissen Tragik, denn der Stifter Nikolaus Muffel wurde als Vorderster Ratsherr und Losunger wegen Unterschlagung städtischer Gelder und Bruch des Amtsgeheimnisses nach einem dubiosen Kurzprozess 1469 am Galgen hingerichtet.
Lichtdurchflutet stellt sich dagegen die 1901 errichtete Peterskirche mit ihrem prächtig überwölbten Innenraum dar: Im zweiten Weltkrieg teilzerstört und von 1946 bis 1950 wiederhergestellt, ist sie mit ihren weitgehend erhalten gebliebenen Kunstwerken wieder das wohl gelungenste historistische Gesamtkunstwerk der Gotik unserer Stadt. Leider kann man die Kirche normalerweise nur zu den Gottesdiensten betreten. Obwohl Alt- und Neu-St. Peter im Abstand von ca. 500 Jahren entstanden, führen die beiden Kirchen in gewissem Sinne sogar ein inhaltliches Gespräch miteinander.
Samstag, 2. November 2019 von 10.00 – 15.00 Uhr.
Treffpunkt: Peterskapelle, Kapellenstraße.
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