„Wir steigen niemals in denselben Fluss“
Tafelhalle: Beethoven – Zender - Mahler – Webern mit Tenor Christoph Prégardien
NÜRNBERG (pm/nf) - Komponisten bearbeiteten zu allen Zeiten gerne klassische Musikwerke, „holten sie in ihre Zeit“, mit unterschiedlichen Intentionen. Der Belgier Henri Pousseur bearbeitete die Passacaglia von Anton Webern für kleineres Ensemble und machte so die komplexen Strukturen des großen Orchesterapparats „durchsichtiger“.
Anton Webern – überzeugt, dass Neues nur aus Vergangenem heraus entstehen könne – wählte für sein „Gesellenstück“ die strenge Passacaglia-Form, und schuf ein spätromantisches Werk, dass doch den großen Neuerer schon ahnen lässt.
Ähnlich die Bearbeitungsidee Andreas Tarkmanns, Komponist und gefragter Arrangeur, der die Ruckert-Lieder Gustav Mahlers für Kammerensemble eingerichtet hat. In Mahlers Schaffen sind diese Lieder ein Gipfelpunkt, von einer unglaublichen Bandbreite an Stimmungen und Stilen – Rückerts Sprachvirtuosität kongenial übersetzt in Musik.
Andere Intentionen hatte der Komponist Hans Zender. „Wir steigen niemals in denselben Fluss“, überschrieb er, den griechischen Philosophen Heraklit zitierend, seinen Aufsatz zur Interpretation und Rezeption der Musik vergangener Epochen. Die Thematik veranlasste ihn, einige Werke der Musikgeschichte einer „komponierten Interpretation“ zu unterwerfen, so auch jene 33 Variationen, mit denen Beethoven den Walzer Diabellis unsterblich gemacht hat. Zender transferiert sie auf ein originelles Instrumentalensemble: Streicher, Bläser, Perkussion – und ein Akkordeon.
Tafelhalle,
Äußere Sulzbacher Str. 62, 90491 Nürnberg
Tickets: jeweils 13/8 € (VVK) // 22/14 € (AK)
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
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