Führung der Altstadtfreunde
2. Januar 1945 – Als vor 80 Jahren die Altstadt unterging
NÜRNBERG (pm/nf) – Die Altstadtfreunde erinnern am 2. Januar mit einem Rundgang an den Jahrestag der weitgehenden Zerstörung der Nürnberger Altstadt. Die Führungen finden von 10 bis 15 Uhr im Viertelstundentakt statt, dauern jeweils ca. 60 Minuten und beginnen am Pilatushaus.
Der Bombenangriff des 2. Januar 1945 war der schwärzeste Tag für die Nürnberger Altstadt. Er war nicht der erste und nicht der schwerste Angriff auf Nürnberg, aber der mit Abstand verheerendste. Danach blieb von der weltberühmten Nürnberger Altstadt nur noch ein Trümmerhaufen übrig. Um 19.20 Uhr fielen die ersten Bomben und um 21.40 Uhr wurde Entwarnung gegeben. Am Ende zählte man 1.794 Tote. Es wurden 4.553 Wohngebäude vernichtet. Die Löscharbeiten dauerten bis zum 10. Januar. Weitere fünf Großangriffe folgten bis Kriegsende.
+++++++++
Am Abend des 2. Januar 1945 formierten sich 521 britische Bomber der Royal Air Force am wolkenlosen Himmel zum Zielanflug auf Nürnberg. Innerhalb von 53 Minuten fielen 1 Million Brandbomben und 6.000 Sprengbomben auf die Stadt. Neben den Todesopfern mehr als 3.000 Verletzte, 100.000 Obdachlose; 4.553 zerstörte, 2.047 schwer, 2.993 mittelschwer und 7.000 leicht beschädigte Häuser; Feuersturm und 2 Blockbrände, 1.194 Groß-, 851 Mittel- und 1.070 Kleinbrände.
Quelle: Landesamt für Digitalsierung, Breitband und Vermessung/Wikipedia, Angaben von G. W. Schramm.
+++++++++
Der Rundgang führt durch das Burgviertel, das im Vergleich mit anderen Teilen der Altstadt noch am glimpflichsten davonkam. Er beschäftigt sich nicht nur mit dem, was unwiederbringlich verloren ist, sondern auch mit den Themen Luftschutzmaßnahmen, Bergung von Kulturgütern und Wiederherstellung kriegsbeschädigter Gebäude.
So hat z. B. das Dürerhaus die Bombenangriffe glücklicherweise relativ glimpflich überstanden, da die Hausmeisterin den Brand des Gebäudes löschen konnte. Ähnlich verhält es sich mit dem Fembohaus, das nur durch das beherzte Eingreifen städtischer Beamter gerettet wurde.
Einzelne Gebäude zeigen die Kriegsschäden bis heute, was beispielsweise beim Haus zum Savoyischen Kreuz in der Winklerstraße 24 am Notdach erkennbar ist. Der hochaufragende Giebel war nach dem Krieg noch vorhanden, wurde dann aber aus Sicherheitsgründen abgetragen. Heute zeugen auf dem Hauptmarkt nur noch die Frauenkirche und der Schöne Brunnen von dem einstigen Glanz des Platzes. Ohne den Schutz durch starke Betonwände wären auch sie verlorengegangen.
Vom 2. bis zum 6. Januar 2025 ist im Pilatushaus auch eine Ausstellung von Harald Pollmann und Patrizia Wutz zur Zerstörung der Altstadt zu sehen.
Donnerstag, 2. Januar 2025
2. Januar 1945 – Als vor 80 Jahren die Altstadt unterging
Führungen von 10 bis 15 Uhr im Viertelstundentakt
Treffpunkt: Pilatushaus
Dauer: ca. 60 Minuten
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.