Bilanz vom 1. Mai: Steinwürfe auf die Polizei bei Demo und 7.000 Motorradfahrer bei der Maiausfahrt
NÜRNBERG/FÜRTH (nf/ots) - Aus Sicht der mittelfränkischen Polizei verliefen die angemeldeten Demonstrationszüge und Kundgebungen zum 1. Mai in Nürnberg und Fürth überwiegend friedlich und störungsfrei. Bei der Maiausfahrt der Motorradfahrer kamen über 7.000 Zweiradfahrer in die Münchner Straße. Von dort setzten sich die Kradfahrer ab 11 Uhr über die A73 in Bewegung, um in die neue Motorradsaison zu starten. Aufgrund der notwendigen Verkehrssperrung kam im Bereich der Münchner Straße bis kurz nach 13 Uhr in stadtauswärtiger Fahrtrichtung zu entsprechenden Verkehrsbehinderungen. Eine Person erlitt durch ein umgefallenes Motorrad leichte Verletzungen.
Nürnberg
Der Aufzug des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) startete gegen 10:30 Uhr am Aufseßplatz mit rund 1.500 Personen und zog nach einer Zwischenkundgebung am Bahnhofsplatz zum Kornmarkt. An der dortigen Abschlusskundgebung mit anschließendem Maifest nahmen nach Angaben des Veranstalters rund 6.500 Besucher teil.
Gegen 12:45 Uhr startete im Stadtteil Gostenhof der Demonstrationszug der Initiative Neue ArbeiterInnenbewegung. Etwa 1900 Teilnehmer, von denen ungefähr 250 Personen dem linksautonomen Spektrum zuzuordnen waren, bewegten sich nach einer Auftaktkundgebung am Petra-Kelly-Platz über den Plärrer in die Nürnberger Südstadt. Nach einer Zwischenkundgebung in der Karl-Bröger-Straße zogen die Demonstranten über den Bahnhofsplatz und den Frauentorgraben zum Jakobsplatz, um dort eine weitere Kundgebung abzuhalten. Die Teilnehmerzahl des Aufzugs war bis zu diesem Zeitpunkt auf etwa 2.500 Personen angewachsen. Schließlich gelangte der Demonstrationszug über den Plärrer und die Fürther Straße in die Adam-Klein-Straße, wo die Versammlung gegen 15 Uhr beendet wurde. Viele der Demonstrationsteilnehmer besuchten danach das Straßenfest in der Müllnerstraße.
Während der Demonstration der Initiative Neue ArbeiterInnenbewegung wurden vereinzelt Gegenstände (Steine und Flaschen) in Richtung der Einsatzkräfte geworfen. Ein Steinwurf beschädigte die Windschutzscheibe und das Dach eines Polizeifahrzeuges. Der Verursacher wurde im Nachgang identifiziert und angezeigt. Vereinzelt wurde kurz vor Erreichen des Straßenfestes Pyrotechnik gezündet. Polizeibeamte kamen beim dem Demonstrationsgeschehen nicht zu Schaden.
Fürth
Im Rahmen eines Aufzugs der PEGIDA in Fürth wurde wiederholt das Einschreiten der Polizei erforderlich. Insgesamt hatten sich ab 11:00 Uhr etwa 50 Teilnehmer des PEGIDA-Aufzugs auf Höhe des Kulturforums in der Würzburger Straße versammelt, um nach einer Auftaktkundgebung über die Würzburger Straße und die Soldnerstraße bis zur U-Bahnhaltestelle Hardhöhe zu laufen. Bis zum Start des Aufzugs um kurz nach 12 Uhr hatten sich entlang der vorgesehenen Aufzugstrecke jedoch bis zu 200 Gegendemonstranten formiert, die lautstark protestierten.
Während des Aufzugs versuchten einzelne Personengruppen, in den Bereich der Aufzugsstrecke zu gelangen. Dies konnte durch die Einsatzkräfte der Polizei durch die Anwendung unmittelbaren Zwangs verhindert werden. Eine 50-jährige Frau wurde kurzzeitig festgenommen, nachdem sie einen Polizeibeamten angegriffen und leicht verletzt hatte. Zwei Personen, die sich während der Demonstration vermummt hatten, wurden nach der Versammlung vorübergehend festgenommen und angezeigt.
Ein Teilnehmer der PEGIDA-Veranstaltung erhielt eine Anzeige, da er während der Schlusskundgebung Gegendemonstranten filmte. Außerdem wird geprüft, ob sich dieser Teilnehmer durch einen Redebeitrag strafbar gemacht hat. Die Versammlung der PEGIDA wurde nach der Schlusskundgebung an der U-Bahnhaltestelle Hardhöhe gegen 14 Uhr beendet. Durch das konsequente und frühzeitige Einschreiten der Polizei konnten tätliche Konfrontationen der gegnerischen Lager verhindert werden.
An dem Aufzug des DGB in Fürth nahmen etwa 400 Personen teil. Es kam zu keinen Störungen.
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