Deutsches Museum kommt in den Augustinerhof Nürnberg
Dr. Markus Söder und Prof. Dr. Wolfgang M. Heckl: In Nürnberg Naturwissenschaft und Technik erlebbar machen - Stadtratsfraktionen begrüßen die Standortentscheidung
NÜRNBERG (pm/nf) - Das Deutsche Museum bekommt eine Zweigstelle in Nürnberg. „Im Herzen der Frankenmetropole soll etwas Besonderes entstehen mit einem eigenständigen Charakter und auf dem hohen Niveau des Deutschen Museums. Die neue Zweigstelle wird im Augustinerhof verwirklicht", stellte Finanzminister Dr. Markus Söder am heutigen Freitag, 10. Juni 2016, in Nürnberg fest. In einer Pressekonferenz informierte der Heimatminister gemeinsam mit dem Generaldirektor des Deutschen Museums, Prof. Dr. Wolfgang M. Heckl, und der Kulturreferentin der Stadt Nürnberg, Prof. Dr. Julia Lehner, über den vorgesehenen Standort für die neue Zweigstelle des Deutschen Museums in Nürnberg. „Die Zweigstelle in Nürnberg ist eine große Bereicherung der Kulturstadt Nürnberg. Es wird nicht nur ein Ableger des Museums sein, sondern bekommt mit dem eigenen Standort auch eine eigene Ausrichtung“, kündigte Söder an.
„Der Augustinerhof ist der ideale Standort mit einem hohen Maß an Qualität. Er ist die Mitte Nürnbergs und damit der zentrale Standort mit einer architektonisch herausragenden Leistung des Architektur-Büros Staab. Die Zweigstelle des Deutsche Museums wird damit eine der zentralen Einrichtungen sein. Auch in Hinblick auf den Weg zur Kulturhauptstadt ist dies ein wichtiger Schritt“, hob Söder hervor. Das Areal am Hauptmarkt ist ein Filetstück in der Altstadt der Frankenmetropole. Der Augustinerhof im Herzen Nürnbergs ist attraktiv und gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.
Generaldirektor Prof. Wolfgang M. Heckl freut sich: „Wir können auch in Nürnberg Naturwissenschaft und Technik erlebbar machen und Menschen dafür begeistern, die Zukunft mitzugestalten. Auf rund 1350 Quadratmetern Dauer- und 300 Quadratmetern Sonderausstellungsfläche bietet sich der ideale Rahmen zur Vermittlung unserer Inhalte. Das ist eine großartige, einmalige Chance – und wir werden sie nutzen.“ Das Deutsche Museum hat in den vergangenen Jahren auf Nürnberg zugeschnittene Ideen entwickelt, was man an dem neuen Standort präsentieren möchte. „Unser Konzept steht“, sagt Heckl. Um Zukunftsforschung, Science Fiction und Technikvermittlung soll es in dem neuen Museum gehen, um Visionen und Innovationen. Das inhaltliche Spektrum reicht dabei von Energie und Mobilität bis hin zu Kommunikation und Automation.
„Nürnbergs Museumlandschaft ist nicht nur außergewöhnlich vielfältig, sondern mit insgesamt über 1,5 Millionen Besucherinnen und Besuchern jährlich ein überaus erfolgreicher Kultur- und Wirtschaftsfaktor. Eine Nürnberger Version des „Deutschen Museums“ bereichert den Museumsstandort Nürnberg und zeugt von der jahrhundertelangen Tradition des Dreiklangs von handwerklichem Können, technischem Know-How und Innovationskraft, dem sprichwörtlichen „Nürnberger Witz“, stellte Prof. Dr. Julia Lehner, Kulturreferentin der Stadt Nürnberg, fest.
Das Projekt der Errichtung einer Zweigstelle des Deutschen Museums in Nürnberg ist Teil der „Nordbayern-Initiative“ der Staatsregierung. Das Deutsche Museum ist eine selbstständige Anstalt, die der Freistaat schon bisher mit über 30 Millionen Euro im Jahr unterstützt.
Stadtratsfraktionen begrüßen die Standortentscheidung
Die Stadtratsfraktion der CSU begrüßt die Entwicklung des Augustinerhof-Areals im Herzen der Altstadt zum attraktiven Kulturstandort. Die Nähe zu vielen anderen Kultur- und Tourismuszielen sowie die gute Anbindung an den Nahverkehr sind beste Standortfaktoren. ,,Der Augustinerhof ist eine hervorragende Adresse für den Standort der Dependance des Deutschen Museums in Nürnberg. Eine wirklich gute Entscheidung für die Stadt, wir freuen uns sehr über diese Entwicklung. Dank dem Engagement von Dr. Markus Söder entsteht eine hochkarätige Kultureinrichtung im Herzen der Stadt, die ein Publikumsmagnet für Jung und Alt sein wird", so der Fraktionsvorsitzende der CSU im Nürnberger Stadtrat, Sebastian Brehm.
Die SPD-Stadtratsfraktion zeigt sich nach den Rechtsstreitigkeiten rund um die zukünftige Bebauung des Augustinerhofs erleichtert, dass offensichtlich ein Ende der Hängepartie bevorsteht und eine zeitnahe Entwicklung des „Luxusparkplatzes“ damit in greifbare Nähe rückt. Die Ankündigung von Finanzminister Markus Söder, auf dem dortigen Gelände auch die im Rahmen der Nordbayern-Initiative angekündigte Zweigstelle des Deutschen Museums in Nürnberg realisieren zu wollen, wird von der Rathaus-SPD positiv aufgenommen.
„Wir sind froh, dass es nach der langen Zeit der Ungewissheit und des Rätselratens um den Standort nun Bewegung in der Sache gibt. Auch wenn wir uns in der Vergangenheit ab und zu eine engere Abstimmung mit der Stadt gewünscht hätten, so begrüßen wir doch diesen Ansatz für ein neues, kleines Museum in der Innenstadt. Wir sehen hier das Potenzial für eine weitere Aufwertung der Innenstadt, die günstige Lage für Touristen und Besucher und auch die räumliche Nähe zum Spielzeugmuseum erscheinen uns als gute Grundvoraussetzungen. Nun müssen Details und Erschließungsfragen geklärt werden. Wir hoffen, dass die Umsetzung tatsächlich bis 2019 gelingen kann“, so der Stadtrat und Chef der Nürnberger SPD Thorsten Brehm. „Zuletzt waren ja ähnliche Ankündigungen im Bereich der Hochschulansiedlung auf AEG ins Stocken geraten.“
Auch die Nürnberger Landtagsabgeordnete Helga Schmitt-Bussinger, Mitglied im Landtagsausschuss für Kunst und Kultur sieht die Entwicklung positiv: „Dass sich nach der Ankündigung 2014 nun etwas tut, ist erfreulich. Wichtig ist, dass der Freistaat nicht nur die versprochene Anschubfinanzierung leistet, sondern das Museum auch langfristig unterhält. Wenn dann noch eine Zusammenarbeit mit Wissenschaftseinrichtungen und den Hochschulen gelingt, ist das eine wirklich gute Sache für Nürnberg“, findet Schmitt-Bussinger. „Fraglich ist aber schon, ob das ‚Deutsche Museum Nürnberg‘ mit 1.650 Quadratmetern Ausstellungsfläche für die ambitionierten Ausstellungsziele nicht etwas zu klein dimensioniert ist. Das ist nicht einmal die Viertel Fläche eines EM-tauglichen Fußballfeldes.“
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
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