Erkältungen ein Schnippchen schlagen

Dr. Michael Seuß (l.) und Dr. Michael Hubmann beantworteten alle Fragen.      Foto: John R. Braun
  • Dr. Michael Seuß (l.) und Dr. Michael Hubmann beantworteten alle Fragen. Foto: John R. Braun
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Dr. Michael Hubmann und Dr. Christian Seuß gaben am MarktSpiegel-Lesertelefon wertvolle Tipps

REGION / NÜRNBERG - Im Rahmen des MarktSpiegel-Expertentelefons haben der Zirndorfer Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Dr. med. Michael Hubmann und sein Kollege Dr. med. Christian Seuß, Internist und Ernährungsmediziner aus Oberasbach zahlreiche Leseranfragen zum Thema Erkältung und Grippe beantwortet.

Ein Klassiker war dabei der Unterschied zwischen einer normalen Erkältung und einer Grippe (Influenza). Dr. Hubmann: „Eine Grippe tritt häufig spontan auf. Am Morgen fühlt man sich noch top fit und am Abend treten dann beispielsweise hohes Fieber, starke Gliederschmerzen, trockener Husten und Schüttelfrost auf“. In diesem Falle sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen. Wenn beispielsweise eine Lungenentzündung dazukomme, könne es zu lebensgefährlichen Komplikationen kommen. Dr. Seuß räumte mit der Meinung auf, man könne die Dauer eines Erkältungsinfektes mit Hilfe von Medikamenten verkürzen. „Die meisten Infekte haben einen Virus als Ursache. Da kann man in der Regel nur die Symptome abmildern oder eine alte Weisheit beherzigen, die besagt, dass eine Erkältung drei Tage lang kommt, drei Tage lang bleibt und drei Tage lang wieder geht“. Da die Grippewelle erst im Februar erwartet werde, so Dr. Hubmann, sei es im selbst jetzt im Januar noch nicht zu spät für eine Schutzimpfung. „Diese ist vor allem für ältere Menschen, Menschen mit gesundheitlichen Vorbelastungen und für solche, die privat oder beruflich mit viel unter die Leute kommen, sinnvoll“.

Zur Vorbeugung einer Erkältung könne ein regelmäßiger Saunagang ebenfalls nützlich sein, erklärte Dr. Seuß. „Wenn jedoch eine Erkältung oder Grippe im Anflug oder gar schon ausgebrochen ist, sollte man keinesfalls in die Sauna, das wäre sogar kontraproduktiv. Auch sportliche Betätigung ist in diesem Fall tabu. Im schlimmsten Fall kann sich sonst der Herzmuskel entzünden“. Dr. Hubmann gab noch weitere Tipps zur Vorbeugung: „Neben gesunder und ausgewogener Ernährung mit viel Obst und Gemüse können auch hochwertige pflanzliche Präparate die Abwehrkräfte des Körpers stärken. Wichtig ist auch die passende Kleidung. Gerade für Eltern gilt, dass sie ihre Kinder in der kalten Jahreszeit nicht zu warm anziehen. Außerdem sollte das Schlafzimmer regelmäßig gelüftet und nicht aufgeheizt sein“. Die Schlaftemperatur solle niedrig gehalten werden, wobei beide Ärzte keinen Temperaturwert vorgeben möchten. Dies läge im jeweiligen individuellen Empfinden. Überhaupt sind es oft die ganz einfachen Dinge des Lebens, die helfen, einem grippalen Infekt oder einer Grippe vorzubeugen. So etwa auch das regelmäßige Händewaschen (warmes Wasser und Seife) – im Falle einer Erkrankung innerhalb der Familie hat im Idealfall jedes Familienmitglied seine eigene Seife. Auch der unmittelbare Kontakt untereinander sollte vermieden oder eingeschränkt werden. Dies gilt natürlich auch im Geschäftsleben.

Ausreichend Frischluft ist wichtig
Hat es einen doch erwischt, ist regelmäßiges und ausreichendes Trinken (vor allem Kräutertee) enorm wichtig, Alkohol und Nikotin sind tabu. Helfen können auch Inhalationen (Kräuter oder auch Kamilleöl), Nasensprays sollten dagegen mit Vorsicht und nur wohldosiert verwendet werden – besser eignen sich Nasenspülungen. Essen kann man prinzipiell wozu man Lust und Appetit hat, Süßes und zu Fetthaltiges sollte man jedoch meiden. Vielmehr taugen leichte Speisen und vor allem Suppen zur Genesung. Gerade asiatische Suppen (Thaisuppe mit Ingwer und frischen Kräutern) können helfen, so der Tipp der Mediziner. Die richtige Dosis Frischluft in Form eines kleinen Spazierganges könne ebenfalls nie schaden.

Grundsätzlich gilt, dass man wegen einer laufenden Nase nicht gleich zum Arzt laufen sollte. Halten sich die Beschwerden jedoch länger als drei, vier Tage oder stellen sich etwa hohes Fieber und Gliederschmerzen ein, ist der Gang zum Hausarzt angeraten.

Autor:

Archiv MarktSpiegel aus Nürnberg

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