Es kommt auf jede Minute an
Erfolgreiches Schlaganfall-Netzwerk in Nordbayern
NÜRNBERG - Ein Schlaganfall kann dramatische Folgen für die Gesundheit haben. Im Ernstfall kommt es auf jede Minute und auf die Qualität der Behandlung an. Um eine schnelle richtige Diagnose flächendeckend in Nordbayern sicherzustellen und die Qualität der Behandlung zu erhöhen, wurde vor fünf Jahren das „Schlaganfallnetzwerk mit Telemedizin in Nordbayern“ (STENO) ins Leben gerufen.
Auf dem STENO-Symposium im Nürnberger Marmorsaal zogen nun 120 Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten der am Netzwerk beteiligten Kliniken eine positive Bilanz. „Seit Bestehen des Netzwerks wurden rund 11.000 Schlaganfallpatienten telemedizinisch begutachtet und behandelt“, erläutert Prof. Frank. Erbguth, Chefarzt der Neurologie im Klinikum Nürnberg. Mit ihren Schlaganfall-Spezialeinheiten, den Stroke Units, sind das Klinikum Nürnberg, das Universitätsklinikum Erlangen und das Klinikum Bayreuth die drei überregionalen Zentren in STENO. Sie arbeiten mit 17 Regionalkliniken in ganz Nordbayern eng zusammen. Allein im Jahr 2012 wurden fast 3000 Konsile durchgeführt.
Die Zusammenarbeit in solch telemedizinischen Konsilen – die Daten und Bilder des Patienten werden per Video in eines der Regionalzentren übertragen und dort von Spezialisten interpretiert – ist nur eine Säule des Netzwerks. Die zweite Säule sind gemeinsame Fortbildungen. So wurden auf dem STENO-Symposium in Nürnberg aktuelle Aspekte aus der Akutversorgung, der Sekundärprävention und der langfristigen Betreuung von Schlaganfallpatienten thematisiert.
Anhand neuerer Studien diskutierten die Teilnehmer den Zusammenhang zwischen Diabetes, Bluthochdruck und Schlaganfall-Risiko und die Frage, ob Blutgerinnsel im Gehirn mit Kathetern entfernt werden sollten. „Neueste Erkenntnisse zur Schlaganfall-Prophylaxe bei Vorhofflimmern, die erst vor drei Wochen auf dem größten US-amerikanischen Kardiologenkongress in San Francisco vorgestellt wurden, wurden nun allen STENO-Teilnehmern zugänglich gemacht“, erläutert Erbguth.
Die Finanzierung von STENO erfolgt durch die Krankenkassen in Bayern sowie das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit. Die teilnehmende Regionalkliniken sind: sind Klinikum Neumarkt, Kreisklinik Roth, Klinik Gunzenhausen, Klinik Dinkelsbühl, Klinikum Ansbach, Klinik Neustadt a.d. Aisch, Klinikum Forchheim, Helmut-G.-Walther-Klinikum Lichtenfels, Klinikum Kulmbach, Sana Klinikum Hof, Klinikum Fichtelgebirge Marktredwitz, Klinikum Fürth, Medinos Klinik Sonneberg, Klinik Kitzinger Land, Klinikum Coburg, Krankenhaus Rummelsberg und Stadtkrankenhaus Schwabach.
Autor:Archiv MarktSpiegel aus Nürnberg |
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