Gesundheitsreferentin Walthelm in der Kritik
Falsche Corona-Zahlen: CSU verlangt Verlässlichkeit und Kompetenz
NÜRNBERG (pm/nf) - Die wiederholten Falschmeldungen von Corona-Fällen auf Grund von Doppelzählungen durch das Nürnberger Gesundheitsamt sind für die CSU-Stadtratsfraktion nicht akzeptabel. Die dadurch zu hohen Inzidenzwerte für Nürnberg haben zu einem Vertrauensverlust bei der Bevölkerung geführt. Die Hoffnung auf Öffnungsschritte, wie sie in anderen Kommunen bereits stattgefunden haben, war für die Nürnberger durch die vermeintlich hohe Inzidenz in hoffnungslose Ferne gerückt. In vielen kritischen Rückmeldungen darüber an die Stadträtinnen und Stadträte der CSU wird von Inkompetenz und strukturellen Fehlern gesprochen. Besonders in der Kritik steht Nürnbergs Gesundheitsreferentin Britta Walthelm (Die Grünen).
Dazu Fraktionsvorsitzender Andreas Krieglstein: „Ich habe größtes Verständnis für den Ärger bei den Bürgerinnen und Bürgern. Insbesondere Familien mit schulpflichtigen Kindern sind verunsichert, ob die tatsächliche Inzidenz nicht schon länger wieder eine Rückkehr zum Präsenz- bzw. Wechselunterricht ermöglicht hätte. Dort ist der Vertrauensverlust am höchsten.“ Die CSU fordert Aufklärung im Stadtrat und Konsequenzen beim Gesundheitsamt. Die Häufung der Pannen und der lange Zeitraum bis die Fehler bemerkt wurden weisen darauf hin, dass Kontrollmechanismen fehlen und strukturelle Defizite im Organisationsaufbau die interne Kommunikation schwächen.
Forderung nach Umstrukturierung im Gesundheitsamt
„Die Gesundheitsreferentin muss in der kommenden Stadtratssitzung aufklären, wie die Fehler zustande kamen und welche Konsequenzen sie für ihre Organisation daraus zieht. Ich denke, im Gesundheitsamt muss es grundlegende Umstrukturierungen geben. Die Arbeit des Gesundheitsamtes hat sich in der Zeit der Pandemie grundlegend geändert, das muss sich auch im Aufbau und in der Führung wiederspiegeln, sonst sind weitere Fehler absehbar. Die Referentin hatte bislang den Schwerpunkt im Umweltbereich, es ist dringend erforderlich den Fokus stärker auf das Krisenmanagement und die anstehenden Aufgaben im Gesundheitsreferat zu richten.,“ so Andreas Krieglstein weiter.
Pandemie hat Defizite stärker hervortreten lassen
Der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion Prof. Dr. Wolfram Scheurlen bestätigt: „Seit Jahren bestehen im kommunalen Gesundheitsdienst bekannte und immer wieder beklagte Defizite. Die Corona-Pandemie hat die Problemstellungen noch stärker hervortreten lassen. Es ist deshalb erforderlich, über neue Strukturen, Konzepte und die personelle Besetzung des öffentlichen Gesundheitsdienstes nachzudenken.“ Veröffentlichte Zahlen und Fakten müssen stimmen, der Öffentliche Gesundheitsdienst muss verlässlich alle ihm zugewiesenen Aufgaben erfüllen.
Vertrauen der Bevölkerung beschädigt
„Die Referentin muss jetzt sehr schnell handeln um das verspielte Vertrauen in der Bevölkerung wiederherzustellen. Die Menschen brauchen Verlässlichkeit und müssen dem, was das Gesundheitsamt veröffentlicht, zuverlässig glauben können. Sonst fangen enttäuschte Bürger an, sich ihre eigene vermeintliche Corona-Wahrheit aus kursierenden Zahlen zusammenzurechnen, das darf nicht unser Ziel sein“, so Andreas Krieglstein abschließend.
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