Erster Masterstudiengang zum Wintersemester 2023/2024
Freistaat beschleunigt Aufbau der Technischen Universität Nürnberg
NÜRNBERG (pm/nf) - Mit der Technischen Universität Nürnberg (TUN) soll es jetzt schneller vorangehen. Wie nach der Kabinettssitzung vom 21. Juli 2020 bekannt wurde, soll es Forschung und Onlineangebote bereits am 2021, den ersten Masterstudiengang zum Wintersemester 2023/2024 geben.
Mit der Entscheidung wird der Gründungsprozess auf allen Ebenen weiter vorangetrieben, um schon 2021 den Forschungs- und Lehrbetrieb schrittweise aufzunehmen und zum Wintersemester 2023/2024 das erste Master-Programm anzubieten. Die Neugründung soll mit ihrer innovativen Ausrichtung weit über die Metropolregion Nürnberg-Erlangen-Fürth und den nordbayerischen Wissenschaftsraum hinaus Modellcharakter haben.
Die Gewinnung des Gründungspersonals sei erfolgreich angelaufen, insbesondere für das Amt der Gründungspräsidentin/Gründungspräsidenten und die Position der Gründungskanzlerin/Gründungskanzlers. Die zahlreichen hochqualifizierten Bewerbungen zeigten, dass die TUN als bedeutendes Wissenschaftsprojekt der Staatsregierung in der Fachwelt auch international positiv wahrgenommen werde.
Die Universität soll zum 1. Januar 2021 formell errichtet werden. Gleichzeitig soll der ursprünglich ab 2025 anvisierte Studienbeginn deutlich vorgezogen werden. Damit kann der Studienbetrieb schon vor der Fertigstellung der ersten Gebäude schrittweise aufgenommen werden. Gleichzeitig kann die TUN bereits ab der Besetzung der ersten Professuren ihre Aktivitäten in Forschung und Transfer aufnehmen. Dazu gehören z.B. erste gemeinsame Forschungsprojekte mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie.
Bei der baulichen Umsetzung arbeiten der Freistaat und die Stadt Nürnberg zielorientiert Hand in Hand zusammen. Für die weitere Entwicklung des Grundstücks und das sog. Verfügungsgebäude, in dem das Gründungspersonal der TUN und erste Einheiten der Hochschulverwaltung untergebracht sein werden, wurde der Planungsauftrag bereits erteilt.
Mit der TUN gründet die Staatsregierung die zehnte staatliche bayerische Universität. Markenzeichen werden Departments nach internationalem Vorbild, größtmögliche Digitalisierung von Lehre, Forschung und Verwaltung sowie eine enge Vernetzung in die regionale Wissenschaft und Wirtschaft, kombiniert mit vorwiegend englischsprachigen und ausschließlich interdisziplinären Studiengängen, die Technik- und Naturwissenschaften mit Geistes- und Sozialwissenschaften verzahnen. Damit wird in Nordbayern komplementär zu den bestehenden Einrichtungen langfristig Wissenschaft und Forschung auf Spitzenniveau ausgebaut, so die Bayerische Staatsregierung.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann: ,,Dies ist ein weiteres kräftiges und klares Bekenntnis zur Friedrich-Alexander-Universität, zum Ausbau und zu ihrer Modernisierung. Wir haben dort eine optimale Verkehrsanbindung, auch die Stadt-Umland-Bahn soll dort fahren. Für die Studentinnen und Studenten bedeutet das: kurze Wege und gute Erreichbarkeit. Insbesondere können sie Sporteinrichtungen in Erlangen mitnutzen, was bei der Grundschullehrerausbildung eine wichtige Rolle spielt."
Oberbürgermeister Marcus König: „Die Technische Universität Nürnberg ist eines der großen Zukunftsprojekte für die Stadt und die gesamte Region. Die Impulse für Wissenschaft, Bildung, Wirtschaft und Forschung werden einen Schub für die Entwicklung des Großraums geben. Die Stadt Nürnberg freut sich, dass die Staatsregierung die Gründung und den Aufbau der Technischen Universität mit großem Engagement vorantreibt.“
Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas: „Von besonderer Bedeutung für den Wirtschaftsstandort ist der Technologietransfer. Hier soll die Technische Universität Nürnberg neue Wege gehen. Das ist der Treibstoff für die technologiegetriebenen Unternehmen am Standort Nürnberg und für neue High-Tech-Gründungen.“ Dr. Fraas versteht es als Aufgabe der Nürnberger Wirtschaftspolitik, diesen Technologietransfer frühzeitig aufzugreifen und aktiv mitzugestalten.
SPD-Fraktions- und Parteivorsitzender Thorsten Brehm: „Wir freuen uns, dass der Freistaat nun den Turbo einlegt und die Universität formell zum Jahreswechsel errichtet werden soll. Die Region Nürnberg braucht dringend Entwicklungsimpulse aus der neuen Hochschule, um im wirtschaftlichen Standortwettbewerb weiter bestehen zu können. Wir stecken in vielen Branchen in einem schwierigen Transformationsprozess, der durch die Corona-Pandemie an Geschwindigkeit gewinnt und sehr hart werden könnte," Brehm verweist beispielhaft auf die Automobilzuliefer-Industrie: „Hier stehen viele Arbeitsplätze auf dem Spiel.“
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