Dagmar Wöhrl kritisiert Ampel in der Ukraine-Krise
Frühere CSU-Politikerin: „Image als Zauderer und Zögerer“
NÜRNBERG (dpa/lby) - Die Ampel-Koalition um Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat nach Ansicht der früheren CSU-Politikerin Dagmar Wöhrl in der Ukraine-Krise keinen glänzenden Start hingelegt. «Deutschland hat es innerhalb weniger Wochen geschafft, sich als Zögerer in der Außenpolitik zu positionieren und als unzuverlässiger Partner dazustehen», sagte sie der «Augsburger Allgemeinen». «So schreiben ausländische Medien über uns, wir stünden am Ende des Konvois. Man könne sich nicht auf Deutschland verlassen.»
Für Scholz werde es nun schwer, «das Image des Zögerers und Zauderers» abzustreifen, sagte die gebürtige Nürnbergerin. «Ich frage mich: Warum ist Scholz anfangs nicht zusammen mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron zu Putin geflogen? Als Mensch schätze ich Scholz sehr. Doch politisch verstehe ich vieles von seinem Tun und Unterlassen nicht», so die früheren CSU-Bundestagsabgeordnete.
Unverständlich sei zudem das Handeln der SPD in der Causa Gerhard Schröder. «Hier müsste sich die SPD stärker von ihm und dessen Nähe zu Putin distanzieren», sagte die 67 Jahre alte Unternehmerin, die auch als Investorin in der Vox-Sendung «Die Höhle der Löwen» agiert. «Schröder soll jetzt auch noch Aufsichtsrat bei Gazprom werden. Das erkauft er sich durch seine russlandfreundlichen Äußerungen. Das ist an der Grenze des Erträglichen.»
Altkanzler Schröder hatte zuletzt mit Äußerungen zur Ukraine-Krise für Aufsehen und für Ärger in der eigenen Partei gesorgt: Schröder hatte die Forderungen der Ukraine nach Waffenlieferungen als «Säbelrasseln» kritisiert. Zugleich warf der frühere SPD-Chef Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) Provokation Russlands vor, weil sie vor ihrem Antrittsbesuch in Moskau die Ukraine besucht hat.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.