Gebärdensprache als Wahlfach im Gymnasium
NÜRNBERG (pm/nf) - Ab diesem Schuljahr können die Schüler des Hans-Sachs- Gymnasiums in Nürnberg Deutsche Gebärdensprache als Wahlfach nehmen. Ab dem 17. November lernen vierzehn Gymnasiasten der 10. Klasse sich ohne Worte, mit Mimik, Gestik und Handbewegung - all das macht die Gebärdensprache aus - zu unterhalten.
Das Hans-Sachs-Gymnasium ist auf dem Gebiet ein Vorreiter, denn zum ersten Mal wird überhaupt an einer hörenden Schule in Bayern Gebärdensprachunterricht als Wahlfach angeboten. „Bereits im letzten Schuljahr haben wir in Zusammenarbeit mit der Ararat-Akademie erfolgreich Projekttage zur Gebärdensprache durchgeführt. Daraus ist die Idee entstanden, diese als Wahlfach anzubieten“, so Oliver Neumann, UNESCO-Schulkoordinator des Gymnasiums.
Dozentin Rosa Reinhard ist staatlich geprüfte Gebärsprachdozentin und von Geburt an gehörlos. So haben die Schüler die Möglichkeit von einer Muttersprachlerin die Gebärdensprache zu erlernen, noch dazu gleich den bayerischen Dialekt. Zehn Wochen lang, wöchentlich einmal nachmittags, pauken sie 90 Minuten lang Grundkenntnisse und bekommen Einblicke in die Welt der Gehörlosen. Die Kursteilnahme wird auch im Zeugnis eingetragen. Finanziert wird der Unterricht vom Gymnasium und aus Spenden. Die Schüler müssen nur einen geringen Anteil beisteuern.
Angeboten wird der Kurs von der Ararat-Akademie. Die gemeinnützige Akademie ist Teil des Vereins zur Förderung der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit (JSB e.V.), der von der evangelischen Gehörlosenseelsorge in Bayern 1995 gegründet wurde. Sie bieten verschiedene Fachkurse für Gehörlose und Hörende, u.a. zu religiösen Themen, Gesundheit, Sozialwesen, Kultur sowie Fortbildungen für Gebärdensprachdolmetscher. Ansprechpartnerin und Organisatorin der Kurse ist Sabine Elsner, Projektmanagerin der Ararat-Akademie.
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
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