Aufbruchstimmung in der Innenstadt
Gesucht: Die besten Ideen und Perspektiven für Nürnberg!
NÜRNBERG (pm/nf) – Wie soll die Zukunft Nürnbergs aussehen - im wahrsten Sinne des Wortes? Ideen zusammenfügen, andere Perspektiven einnehmen - das ist das Ziel der neuen Veranstaltungsreihe „Nürnberg bewegt uns“. Gemeinsam mit den Stadträten und Stadträtinnen der SPD-Fraktion und den SPD-Ortsvereinen werden vor Ort Themen und Fragestellungen aus den Stadtteilen aufgenommen und gemeinsam mit Experten und vor allem den Anwohnern nach Ideen und Lösungen gesucht. Diese fließen dann in die Stadtratsarbeit ein.
Am Ende der Auftakttour sahen alle den „Kaufhof“ mit anderen Augen: das Gebäude ist auf einmal kein trister, grauer Klotz mehr. Es wurden Blicke geöffnet und Perspektiven verbunden. Jetzt stand da plötzlich ein großer, offener Raum im Herzen der Stadt, der Platz für Kreativität, Wissenschaft, Genuss für Tagungen und/oder Erholung bietet.
Dazu beigetragen haben auf einem Rundgang mit anschließender Ideensammlung im K4
ndrea Gerlach-Newman, Kanzlerin der , Jaana Hampel, ver.di Gewerkschaftssekretärin Handel, Bezirk Mittelfranken und Yvonne Coulin, Geschäftsführerin der Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg. „Nürnberg hat die einmalige Chance, etwas individuell für Nürnberg passendes zu entwickeln,“ sagt Sophie May, Projektleiterin für Stadtentwicklung der Stadtmanufaktur GmbH in Hamburg. Sie war eingeladen, um den Teilnehmern der Veranstaltung zum Einstieg erste Impulse für die Ideenfindung zu geben.
Gemeinsam haben die über 50 Tour-Teilnehmer mit den Experten ein neues Bild skizziert für das leerstehende Kaufhof-Gebäude, den angrenzenden ehemaligen „City-Point“ und die Königstrasse. Das Kaufhofgebäude bietet beispielsweise die Chance, ein Schaufenster für die Wissenschaft und ein Tor in die Innenstadt für die Hochschulen zu werden. Ein Ort, an dem Schüler und andere Interessierte mit der Forschung in Berührung kommen, Zurückhaltung abbauen und sich in einem „Making Room“ ausprobieren können. Auch ein Campus für Weiterbildung und Kurse bis zur Kinder-Uni könnten entstehen.
Jaana Hampel, die als ver.di Gewerkschaftssekretärin Handel im Bezirk Mittelfranken die Kaufhof-Beschäftigten im Kampf um ihre Arbeitsplätze begleitet hatte, wünschte sich eine Steigerung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt – auch für die Menschen, die in der Innenstadt arbeiten. Toll wäre ihrer Meinung nach ein Ort, an dem sich Beschäftigte in der Innenstadt zurückziehen und ruhige Minuten erleben können. Ihre Empfehlung ist, bei der Gestaltung der Innenstadt von den Menschen her zudenken, die hohe Hürden überwinden müssen, um dort hin zu kommen: von Familien mit Kindern, von Senioren und Menschen mit Behinderung. Wenn sich die verschiedensten Gruppen aus der Stadtgesellschaft wohlfühlen, dann profitieren der Handel und die Stadt.
Zukunftsmusik
Im Laufe des Spaziergangs entsteht ein Bild des „sowohl als auch“ und nicht des „entweder oder“. Nicht zuletzt die Vorstellung des Programms „Zukunftsmusik“ des städtischen Projektbüros Kultur öffnete weitere Blickwinkel. Am 21. September wird durch die „Zukunftsmusik“ mit künstlerischen Projekten temporär der öffentlichen Raum rund um das Kaufhof-Gebäude erobert.
Kongress- und Tagungsgäste hängen mittlerweile gerne noch ein paar Tage an den beruflichen Teil an und machen gern einen Kurzurlaub am Tagungsort. Sie freuen sich, wenn sich das Tagungszentrum unmittelbar in das städtische Leben einfügt. Diesen Trend brachte Yvonne Coulin, Geschäftsführerin der Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg ein. Die gute Nachricht: die Gäste – und zwar unerheblich, ob sie aus beruflichen Gründen oder als Städtereisende nach Nürnberg kommen - schätzen Nürnberg für seine Atmosphäre, finden Nürnberg einladend und fühlen sich wohl. "Für die Zukunft müssen wir Lösungen für die heißeren Tage finden – beispielsweise durch mehr Grünflächen und Plätzen zum Ausruhen in konsumfreien Räumen."
„Es sind die Menschen, die das Leben in unsere Innenstadt bringen. Daher muss sie gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern gestaltet werden.“ Dieses Fazit zog Christine Kayser, Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion am Ende des Abends. „Wir haben jetzt viele spannende Ideen für eine „Sowohl als auch“ - Nutzung erhalten. Der nächste Schritt ist, zu prüfen, was gemeinsam entwickelt werden kann.
Der Freistaat stellt rund 200 Millionen Euro an finanziellen Mitteln zur Stadtentwicklung in Bayern bereit. Die Entscheidungen und Konzepte müssen aber aus den Kommunen kommen, so steht es im Förderprogramm. Deshalb hat die SPD-Stadtratsfraktion im Februar 2024 eine Machbarkeitsstudie für mögliche Nutzungen des Kaufhofgebäudes und den danebenliegenden leeren City Point mit größerem Umgriff beantragt. "Jetzt muss es losgehen!“, so Kayser.
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