Richtiges Verhalten im Stau kann Leben retten
Hier testet Innenminister Herrmann das Rettungsgassenspiel!
Ein Spiel für Jung und Alt
NÜRNBERG (pm/nf) - Jeder Autofahrer hat schon mal davon gehört, viele haben sie gesehen – aber nicht jeder hält sich an die Spielregeln bei stockendem Verkehr und Stau. Die Rede ist von der Rettungsgasse. Sie ist so leicht und kann im Notfall Leben retten: Die Rettungsgasse wird immer zwischen der linken und den übrigen rechten Spuren gebildet.
Wie einfach es sein kann, zeigten die Johanniter jetzt mit einem neuen Rettungsgassenspiel. Um es selbst einmal auszuprobieren, besuchte der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann die Regionalgeschäftsstelle der Johanniter in Nürnberg und testete das Spiel. Er war sofort begeistert und hat gleich eins für das Innenministerium bestellt. Die Idee dazu hatte Jörg Deffner, Ortsbeauftragter in Schwabach und ausgebildeter Sanitäter. Er hat es entworfen und den ersten Prototyp selbst gebaut.
Die Idee
„Die Idee ist, Groß und Klein spielerisch für die Rettungsgasse zu sensibilisieren. Hier ist viel Geschick gefragt. Bei dem Spiel muss der Rettungswagen sicher durch die Hindernisse befördert werden. Wie im echten Leben verhält sich nicht jeder Verkehrsteilnehmer richtig und behindert den Rettungswagen.“, erklärte Jörg Deffner das Spiel. Von seinen Einsätzen im Rettungswagen weiß er, wie chaotisch es manchmal zugeht, sobald Verkehrsteilnehmer ein Martinshorn hören oder Blaulichter sehen.
Die Anleitung
Der Rettungswagen mit der 112 auf dem Dach muss so schnell und sicher wie möglich zum Unfallort. Dazu muss das Einsatzfahrzeug durch Ziehen der beiden Kordeln bewegt werden. Die roten Hindernisse symbolisieren Fahrzeuge, die im Stau falsch stehen, an denen ein Passieren im Einsatzfall schlecht möglich ist. An den grünen Hindernissen ist ein leichtes Vorbeikommen. Alle Hindernisse sind mit Löchern versehen. Die blaue Kugel am Rettungswagen stellt das Blaulicht dar. Wird im Spiel falsch an den Kordeln gezogen und der Rettungswagen kommt zu nah an eines der Hindernisse, fällt die Kugel nach hinten durch. Passiert dies an einem grünen Hindernis, darf der Spieler von dort aus den Parcours weiterspielen. Bei einem roten Hindernis muss von neu gestartet werden.
Die Darstellung der Spielfläche ist einfach gehalten, so dass Erwachsene und Kinder sich der Herausforderung stellen können. Auch Kinder sollen die „Rettungsgasse“ kennenlernen. „Das Spiel hat gleichzeitig einen Lerneffekt für die Eltern. Wenn die Kinder spielen, schauen die Eltern in der Regel zu und werden so immer an die Rettungsgasse erinnert.
Das richtige Verhalten der Verkehrsteilnehmer kann entscheidend sein, dass Rettungsdienste, Polizei oder Feuerwehr schnell zum Unfallort gelangen. Sind alle Einsatzfahrzeuge am Unfallort angekommen bedeutet es aber nicht, dass die Gasse wieder geschlossen werden darf. Auch Abschleppwagen kommen nur so an den Unfall und können mit den Aufräumarbeiten beginnen, damit der Verkehr möglichst schnell wieder fließt. In die Fahrspur zurück geht es erst, wenn sich der Stau auflöst.
Das Spiel wird von der Kinderarche in Fürth produziert und kann auch darüber bestellt werden. Das erste Exemplar spendet Jörg Deffner an die Johanniter-Jugend in Schwabach. Künftig wird es bei verschiedenen Aktionen und Infoständen zum Einsatz kommen um möglichst viele Menschen das richtige Verhalten zu zeigen.
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