Sicherheitsmaßnahmen eingeführt
IHK-Mitarbeiter wegen Bestechlichkeit angeklagt
NÜRNBERG (dpa/lby) - Ein ehemaliger Mitarbeiter der IHK Nürnberg ist wegen Bestechlichkeit angeklagt - er soll mehrere Tausend Euro für ausgestellte Fachkundeprüfungen für Taxiunternehmer kassiert haben. Zwei weitere Männer wurden wegen Beihilfe angeklagt, wie die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth am Donnerstag mitteilte. Dem 53-Jährigen wird vorgeworfen, von 2016 bis 2018 in 17 Fällen Geld für die bestandenen Prüfungen bekommen zu haben. Die 44 und 60 Jahre alten Männer sollen bei acht davon mitgeholfen haben.
Der 53-Jährige soll zusätzliche Prüfungstermine erstellt und dabei den Prüflingen geholfen haben, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte. Dabei soll er ohne einen zweiten Beisitzer gewesen sein. Die beiden anderen Männer sollen acht Prüflinge nach Nürnberg gebracht und ihnen dort einen Scheinwohnsitz für sie angemeldet haben.
Dem ehemaligen IHK-Mitarbeiter hatte im Oktober 2018 wegen der Vorfälle seine Stelle verloren. «Wir haben damals arbeitsrechtlich agiert und eine fristlose Kündigung ausgesprochen», sagte Kammer-Sprecherin Frauke Wille der Deutschen Presse-Agentur. Der Mann war für die Fachkundeprüfungen für das Taxigewerbe zuständig. Dabei müssen Taxiunternehmen ihre Eignung nachweisen - etwa hinsichtlich ihrer rechtlichen und kaufmännischen Kenntnisse. Neben der ergaunerten fünfstelligen Summe fanden die Ermittler einen sechsstelligen Geldbetrag auf seinem Konto. Die Ermittler vermuten dahinter weitere Fälle.
«Wir als IHK begrüßen es, dass auch die strafrechtliche Aufarbeitung des Falles vorangeht», sagte die IHK-Sprecherin. «Die IHK hat organisatorische und personelle Konsequenzen gezogen und Sicherungsmaßnahmen eingeführt», betonte sie. Unter anderem gebe es inzwischen anlasslose Kontrollen bei Prüfungen. Beratung und Fachkundeprüfungen würden kammerintern nun getrennt gehandhabt.
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