Konzept von Dani Karavan überzeugte
Jubiläum: 30 Jahre Straße der Menschenrechte Nürnberg
NÜRNBERG (pm/nf) – Die Geschichte des imposanten, begehbaren Kunstwerks reicht bis ins Jahr 1988 zurück, als eine zwölfköpfige Jury im Zuge der Erweiterung des Germanischen Nationalmuseums über die künstlerische Ausgestaltung der Kartäusergasse zu entscheiden hatte.
Unter den vier eingegangenen Wettbewerbsvorschlägen überzeugte auf Anhieb das Konzept des israelischen Künstlers Dani Karavan, dessen „Straße der Menschenrechte“ mit ihren 27 weißen Säulen von acht Metern Höhe, zwei Bodenplatten, einer Säuleneiche und einem Torbogen eine Verbindung zwischen Kornmarkt und Stadtmauer schaffen sollte. Jedes der einzelnen Elemente steht für die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte und ihrer dreißig Artikel. Am 24. Oktober 1993 wurde das Bauwerk der Stadt Nürnberg feierlich übergeben.
Schon in seiner Rede anlässlich der Einweihung stellte Karavan die rhetorische Frage: „Zeigt nicht die Tatsache, dass dieses Werk sich nahe dem Ort der Reichsparteitage befindet, den Sieg des Menschen über den Nazismus?“ Und so hat Dani Karavan mit seinem Kunstwerk nicht nur das Bild Nürnbergs verändert, sondern auch das Bewusstsein einer ganzen Stadt für ihre Verpflichtung gegenüber der Vergangenheit geschärft. Die Straße der Menschenrechte zeigt auf einzigartige Weise die Kraft großer Ideen und die Wirkmächtigkeit politischer Kunst. Sie ist seit dreißig Jahren unverändert sichtbares Zeichen der Selbstverpflichtung Nürnbergs auf die universell gültigen Menschenrechte als Fundament des friedlichen Miteinanders in unserer Stadt – der Stadt des Friedens und der Menschenrechte.
Dieses Leitbild hat sich in den vergangenen 30 Jahren an vielen Stellen etabliert. Seit 1995 wird der Internationale Nürnberger Menschenrechtspreis im Zweijahresturnus verliehen. Die Friedenstafel, das Internationale Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte, die Verleihung des Deutschen Menschenrechtsfilmpreises, die Straße der Kinderrechte und die Internationale Akademie Nürnberger Prinzipien sind nur einige Bausteine, die aus Nürnberg neben einer engagierten Zivilgesellschaft nicht mehr wegzudenken sind. Dazu kommt das umfassende Angebot an Menschenrechtsbildung, welches seinen Ausgangspunkt oft an der Straße der Menschenrechte selbst nimmt.
Anlässlich des 75. Jahrestags der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte am 10. Dezember 2023 wird eine Lichtinstallation in der Straße der Menschenrechte Besucherinnen und Besucher zu einer aktiven Auseinandersetzung mit den Menschenrechten einladen und eine Podiumsveranstaltung soll zusammen mit Expertinnen und Experten aus Politik, Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft einen kritischen Blick auf den Umgang mit den Menschenrechten in der heutigen Zeit werfen.
Weitere Informationen und Angebote rund um die Straße der Menschenrechte online unter
www.way-of-human-rights.com
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