Mehrsprachige Video-Kampagne
Klinikum und Stadt Nürnberg appellieren: Bitte, nehmt Corona ernst!
NÜRNBERG (pm/nf) - Mit eindringlichen, von Beschäftigten des Klinikums Nürnberg gesprochenen Videos haben das Klinikum Nürnberg und die Nürnberger Stadtverwaltung eine Kampagne in den Sozialen Medien gestartet: Unter dem Titel „Bitte nehmt Corona ernst!“ entstanden 14 rund einminütige Videos, in denen Ärzte, Pflegekräfte, medizinische Fachangestellte und Reinigungspersonal des Klinikums mit internationalen Wurzeln in der jeweiligen Landessprache die aktuelle Situation auf den Stationen schildern und zur Einhaltung der Corona-Regeln auffordern.
Den Beschäftigten des Klinikums Nürnberg ist es ein großes Anliegen, die Bevölkerung immer wieder auf die Gefahren durch das Coronavirus hinzuweisen. Denn von Entwarnung kann auch bei derzeit leicht sinkenden Patientenzahlen keine Rede sein. Das kommunale Krankenhaus befindet sich nach wie vor im Krisenmodus und im Zustand des Pandemie-Alarmfalls, der im Dezember vergangenen Jahres im Klinikum Nürnberg ausgerufen wurde. Aktuell werden immer noch rund 140 Patientinnen und Patienten mit COVID 19 stationär behandelt.
„Sharing is caring“: Jeder kann die Warnung teilen. „Leider gibt es immer noch Menschen, die zu wenig über die Gefährlichkeit des Coronavirus wissen“, sagt Prof. Dr. Achim Jockwig, Vorstandsvorsitzender des Klinikums Nürnberg. „Deshalb ist es wichtig, in möglichst vielen Sprachen und auf möglichst vielen Kanälen darauf hinzuweisen, wie man sich vor einer Erkrankung mit COVID 19 schützen kann.“ Prof. Jockwig freut sich, dass sich spontan Beschäftigte aus der Pflege, aus dem Kreis der Ärzte oder aus dem Servicebereich bereit erklärt haben, die Info-Kampagne für die Sozialen Medien zu unterstützen.
Auch Oberbürgermeister Marcus König, der die Kampagne auf seinem Facebook-Kanal startete, hofft auf eine möglichst große Verbreitung der Video-Clips: „´Sharing is caring‘ ist ein Grundsatz von Social Media: Jeder kann die Videos teilen und damit zur Verbreitung der Informationen beitragen.
„Danke an alle, die sich beteiligen und so dafür sorgen, dass viele Menschen erfahren, wie die Lage im Klinikum ist.“
Einer der Initiatoren der Kampagne ist Oberarzt Dr. Matthias Baumgärtel, der sich am Klinikum Nürnberg um Patientinnen und Patienten kümmert, die schwer an COVID 19 erkrankt sind. „Die Idee, dass man noch mehr aufklären muss, kam mir an einem Tag, an dem mal wieder sehr viele COVID-Patienten neu auf die Station kamen – und wir diese nur deswegen aufnehmen konnten, weil so viele gestorben waren“, sagt Dr. Baumgärtel. „Bei denen, die überleben, sehen wir langwierigste Verläufe – übrigens bei Patientinnen und Patienten jeden Alters. Nach wochenlangen Aufenthalten auf unserer Station müssen viele erst wieder lernen zu gehen. Das kann keiner wollen.“ Der Facharzt für Innere Medizin, der in der Klinik für Innere Medizin 3, Schwerpunkt Pneumologie, am Klinikum Nürnberg arbeitet, fordert deshalb: „Wir müssen dafür Sorge tragen, dass so wenige Menschen wie irgend möglich mit COVID auf eine Intensivstation aufgenommen werden müssen. Und das geht am besten, wenn sich keiner infiziert. Aus diesem Grund müssen wir immer wieder auf die Gefährlichkeit dieser Erkrankung und die relativ einfachen Maßnahmen zu ihrer Vermeidung hinweisen: Masken tragen und Abstand halten!“
Viele Ärzte und Pflegekräfte haben schlaflose Nächte. Auch Rali Guemedji, Gesundheits- und Krankenpflegerin, die derzeit auf der Intensivstation am Klinikum Nürnberg arbeitet, beteiligte sich an der Video- Kampagne. Sie sprach die Botschaft auf Französisch ein. „Mir ist es sehr wichtig, bei der Video-Kampagne mitzumachen, da das Coronavirus ein sehr schlimmes und gleichzeitig intelligentes Virus ist, das die ganze Welt verändert. Jeden Tag, jede Stunde arbeitet das Personal des Klinikums – die Reinigungskräfte, die Pflegekräfte, die Pflegedienstleitung, die Stationsleitung, die Ärzte – am Limit. Viele haben schlaflose Nächte, weil sie sehen, dass auch junge Menschen ohne jegliche Vorerkrankung leiden und sterben. Sie sehen, wie die Angehörigen der Patienten verzweifeln“, sagt die Gesundheits- und Krankenpflegerin. „Deshalb müssen wir nun alle zusammenhalten, um diese Krise zu überstehen!“
Die 14 Videos wurden in Deutsch sowie 13 Fremdsprachen produziert: Arabisch, Englisch, Französisch, Georgisch, Griechisch, Italienisch, Polnisch, Rumänisch, Russisch, Serbisch, Spanisch, Türkisch und Ukrainisch. Da die Videos direkt auf den COVID-Stationen aufgenommen wurden, ergeben das Sprechen hinter der Maske und die Betriebsgeräusche der Stationen sehr authentische Aufnahmen. Mit den Videos speisten bereits etwa das Amt für Internationale Beziehungen und das Amt für Kultur und Freizeit der Stadt Nürnberg ihre Kanäle. Internationale Multiplikatorinnen und Multiplikatoren informieren ihre Communities mit eigenen Posts.
Die Videos sind in Zusammenarbeit von Klinikum Nürnberg sowie dem Bürgermeisteramt und dem Presse- und Informationsamt der Stadt Nürnberg entstanden.
• Videos inklusiver landessprachlicher Begleittexte:
https://www.nuernberg.de/internet/international/aktuell_70080.html
• Alle 14 Videos auf der Youtube-Seite der Stadt Nürnberg:
https://www.youtube.com/user/nbgpresse/videos
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