Umweltfreundlich klimatisieren
Konzerthaus: Probebohrungen für Geothermienutzung

Neubau des Konzertsaales neben der Meistersingerhalle.  | Foto: Udo Dreier
  • Neubau des Konzertsaales neben der Meistersingerhalle.
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NÜRNBERG (pm/nf) - Im Zuge der Planungen für den Neubau eines Konzerthauses neben der Meistersingerhalle werden Möglichkeiten zur Nutzung regenerativer Energien untersucht. Die Probebohrungen für Geothermienutzung beginnen am Montag, 6. Juli 2020. Einschließlich der Pumpversuche sollen die Arbeiten innerhalb einer Woche abgeschlossen werden.

Der Standort des künftigen Konzerthauses auf dem Parkplatz westlich der Meistersingerhalle an der Münchener Straße liegt oberhalb des sogenannten „Paläotals I“, eines mit Lockersedimenten verschütteten Urstromtals, das an der Erdoberfläche als solches nicht erkennbar ist. Zusammen mit weiteren Urstromtälern des Ur-Pegnitz- und Ur-Rednitz-Systems stellt dieses eine hydrologische Besonderheit im Nürnberger Becken dar. Die Grundwasserverhältnisse am künftigen Standort des Konzerthauses versprechen eine geothermische Nutzung des hier reichlich vorhandenen Grundwassers für Kühlung und Heizung des Gebäudes.
Kulturbürgermeisterin Prof. Dr. Julia Lehner freut sich über die Möglichkeit, das Konzerthaus umweltfreundlich zu klimatisieren: „Mit der Nutzung regenerativer Ressourcen wird das Konzerthaus Nürnberg auch ein Leuchtturm für nachhaltiges und klimafreundliches Bauen.“Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich betont die Bedeutung des Einsatzes regenerativer Energien gerade bei öffentlichen Bauvorhaben: „Der Bauplatz für das Konzerthaus ermöglicht wie kaum ein anderer Ort in der Stadt die umfassende Nutzung von Grundwasser für die Gebäudekühlung. Zusammen mit einer großflächigen Photovoltaikanlage auf den Dächern zur Grundlastabdeckung wird es gelingen, ein auch aus energetischen Aspekten vorbildliches Gebäude zu errichten.“
Zur Evaluierung werden im Zuge einer Erkundungsphase je ein Förder- und ein Schluckbrunnen bis auf eine Tiefe von circa 20 Metern gebohrt. Die Testbrunnen ermöglichen die Durchführung mehrtägiger Leistungspumpversuche mit Beprobung und analytischer Untersuchung der Grundwasserbeschaffenheit. Der Förderbrunnen wird im südwestlichen Bereich des großen Parkplatzes östlich der Meistersingerhalle gebohrt, der Schluckbrunnen nordwestlich der Kassenhalle der Meistersingerhalle an der Schultheißallee.Sollten die Ergebnisse der Erkundungsphase hinsichtlich einer geothermischen Nutzung negativ sein, werden die Brunnen wieder verfüllt. Bei positiven Ergebnissen werden beide Brunnen für eine künftige Nutzung ausgebaut. In der weiteren Planung für den Bau des Konzerthauses wird dann die Lage weiterer Brunnen eruiert.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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