Verkehr weitgehend zum Erliegen gekommen
Millionen Fahrgäste vom Warnstreik betroffen!

„Applaus, für Ihre Geduld“ steht an einer Wand am Terminal.  | Foto:  Sven Hoppe/dpa
  • „Applaus, für Ihre Geduld“ steht an einer Wand am Terminal.
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NÜRNBERG/REGION (dpa/lby/nf) - Der Verkehr mit Zügen, Bussen und Flugzeugen in ganz Deutschland ist weitgehend zum Erliegen gekommen. Seit Mitternacht läuft ein großer Warnstreik der Bahngewerkschaft EVG und von Verdi. Egal ob Busse, Bahnen oder Flieger - auch Bayerns Verkehr ist mit Beginn der neuen Woche vielerorts stark beeinträchtigt gewesen. Wer zur Arbeit wollte, musste ins Auto oder aufs Fahrrad und Roller steigen - der öffentliche Nahverkehr sollte in vielen Städten nahezu zum Erliegen kommen. Von dem 24-stündigen Arbeitskampf waren Millionen Berufspendler und Reisende sowie weite Teile des Güterverkehrs betroffen. 

«Wir werden eine sehr breite Unterstützung haben», kündigte ein Verdi-Sprecher am frühen Morgen zu Schichtbeginn an. Warnstreiks sollte es unter anderem in München, Nürnberg, Augsburg, Regensburg, Würzburg, Schweinfurt, Bamberg, Bayreuth, Fürth, Erlangen, Ingolstadt, Passau und Landshut geben.

Der Warnstreik hat im Berufsverkerkehr für deutlich mehr  Behinderungen auf den Autobahnen gesorgt, das erwartete Chaos blieb glücklicherweise aus. "Einen Kollaps oder ein Riesenchaos gab aber nicht", so der ADAC, der im Vorfeld schon geraten hatte, im Homeoffice zu bleiben - wo es möglich ist. 

Schülerinnen und Schüler konnten unter bestimmten Bedingungen dem Unterricht fern bleiben, wie Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) sagte. «Für Schülerinnen und Schüler, die wegen ausfallender Busse und Bahnen nicht zur Schule kommen können und sonst keine Fahrtmöglichkeit haben, gibt es Sonderregelungen: Sie können am Montag zuhause bleiben.» Dann müsse aber die Schule informiert werden.

Auch der Flugverkehr war betroffen. «Es sind keine Passagiere unterwegs», sagte eine Sprecherin der Flughafen München Verkehrsleitung. Alle 785 geplanten Flüge fielen heute aus. «Es startet und landet nichts. Es ist fast ein bisschen gespenstisch.» Lediglich ein Ambulanzflieger sei am Morgen in München angekommen.

Die am Nürnberger Flughafen stationierten Rettungsflieger waren vom Warnstreik nicht betroffen. So seien Rückholaktionen von im Ausland erkrankten oder verunglückten Deutschen weiter möglich, sagte ein Flughafensprecher. Der normale Passagierverkehr finde dagegen nicht statt. «32 Verbindungen sind gestrichen worden.» Zehntausende Passagiere waren bayernweit betroffen. In Memmingen sollte am Montag dagegen normal geflogen werden.

Auch auf der Schiene herrschte Ausnahmezustand. Die Eisenbahngewerkschaft EVG hat bundesweit zu Warnstreiks bei der Deutschen Bahn und regionalen Konkurrenten aufgerufen. Im Fernverkehr verzichtete die Bahn auf einen Ersatzfahrplan. Auch im Regional- und S-Bahn-Verkehr sei größtenteils mit Zugausfällen zu rechnen, hieß es.

Mit den Warnstreiks wollen Verdi und EVG den Druck in ihren gegenwärtigen Tarifrunden erhöhen.

Der grenzüberschreitende Zugverkehr war ebenfalls betroffen. Zwischen Deutschland und Österreich sollten am Montag keine Züge fahren. Die tschechische Staatsbahn Ceske Drahy rechnete damit, dass alle grenzüberschreitenden Regional- und Fernzüge nur innerhalb Tschechiens fahren werden. Auch die Schweizerischen Bundesbahnen gingen davon aus, dass ihre Züge nicht nach München kommen.

Ausstände sollte es auch bei den Autobahnmeistereien Fischbach, Kempten und Niederbayern geben, ebenso bei der Autobahn GmbH des Bundes in Rosenheim, München und Niederbayern sowie dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt in der Oberpfalz und Niederbayern.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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