Kommentar und aktuelle Umfrage
Muss das sein? - Denkmal als Parkplatz!
Ein Kommentar von MarktSpiegel-Redakteur Victor Schlampp
NÜRNBERG (vs) - Es ist schon ein Kuriosum: Nürnberg ist meines Wissens die einzige Stadt, wo ein in den Boden eingelassenes Denkmal teilweise von Kraftfahrzeugen als Stellfläche verwendet wird! Da läuft meiner Meinung nach irgendetwas am Sebalder Platz offensichtlich falsch. Obwohl große Schilder eindeutig darauf hinweisen, dass auf dem gesamten Areal nicht geparkt werden darf, stehen regelmäßig - egal zu welcher Tageszeit - Kraftfahrzeuge in einer Reihe vor dem Schürstabhaus. An dieser Stelle waren früher die Grundrisse der ehemaligen Moritzkapelle vollständig zu sehen. Die Markierungen der Streben werden möglicherweise von einigen Autofahrern als Abgrenzungen für die eigentlich nicht vorhandenen Parkplätze fehlinterpretiert. Das in den Boden eingelassene Schild mit Informationen zu dem im 2. Weltkrieg zerstörten Baudenkmal fällt damit kaum mehr auf. Außerdem sind die eingelassenen Bodenplatten an vielen Stellen bereits stark durch die darüberfahrenden Autos und andere Kraftfahrzeuge in Mitleidenschaft gezogen worden. Das Parkhaus Hauptmarkt und das Adlerparkhaus befinden sich in Laufweite. Ist es wirklich nicht möglich, diesen historischen Platz mit dem beeindruckend schönen Schürstabhaus dauerhaft autofrei zu bekommen?
Jetzt sind unsere Leserinnen und Leser gefragt: Reagiere ich vielleicht überempfindlich? Ist die aktuelle Situation tolerabel oder sollte man dort vielleicht sogar noch mehr Parkplätze ausweisen?
Kurze Analyse
Vielen Dank allen Leserinnen und Lesern, die sich an der Umfrage beteiligt haben. Mit 25 Meldungen würde ich das Interesse an dem Thema als eher vernachlässigbar betrachten. Nur 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wünschen sich einen autofreien Sebalder Platz. 8 Personen sind mit dem derzeitigen Prozedere zufrieden oder würden sich sogar noch mehr Kurzzeitparkplätze vor dem Schürstabhaus wünschen. 2 Votings haben keine Meinung zu dem Thema. Vielleicht auch ein Denkansatz für die Rathauspolitik: Kulturhauptstadt, das können viele. Nürnberg als Autohauptstadt, das wäre doch etwas Besonderes. Eine ordentliche Reihe parallel parkender Autos vor dem Rathaus beispielsweise würde ganz neue Fotomotive ermöglichen, und auch auf dem Hauptmarkt gibt es gefühlt zu viele leere Stellen. Man könnte die Stellflächen ja so gestalten, dass diese, wenn sie mit Autos angefüllt sind, von der Vogelperspektive aus wie ein modernes Kunstwerk aussehen, quasi "Parkart" oder "Car-Kunst". Mit etwas Phantasie könnte Nürnberg hier eine Vorreiterrolle einnehmen.
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