NÜRNBERGER zieht positive Bilanz
NÜRNBERG - Für die NÜRNBERGER Versicherungsgruppe ist das vergangene Jahr erneut äußerst erfolgreich verlaufen. So konnte das Neugeschäft konzernweit um fast 11 Prozent gesteigert werden. Bei den Kapitalanlagen wurde erstmals die 20-Milliarden- Euro-Marke übertroffen.
Der Jahresüberschuss der Dachgesellschaft NÜRNBERGER Beteiligungs-Aktiengeselschaft ist auf 62,4 Millionen Euro gestiegen. Dies sind fast 25 Millionen Euro oder 66,3 Prozent mehr als im Jahr 2009. Der MarktSpiegel hat mit dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Werner Rupp über Zahlen, Projekte und Ziele gesprochen.
Dr. Werner Rupp rechnet nach einer hervorragenden Bilanz im vergangenen Jahr auch 2011 wieder mit einem guten Geschäftsverlauf. Foto: oh
MSP: Herr Rupp, die NÜRNBERGER Versicherungsgruppe deckt ein breites Portfolio an Leistungen ab. Welche Produkte und Dienstleistungen sind im letzten Jahr besonders gut gelaufen und welche sind die Zugpferde in 2011?
Dr. Werner Rupp: Wir können auf ein sehr zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2010 zurückblikken. Besonders zufrieden sind wir im Bereich der Lebensversicherungen. Hier konnten die gebuchten Beitragsseinnahmen um 4,5 Prozent auf 2,44 Milliarden Euro gesteigert werden. Wir spüren, dass immer mehr Kunden bewusst wird, dass die private Vorsorge die wichtigste Absicherung gegen die Risiken des Lebens ist. Dazu gehört in jedem Fall die Berufsunfähigkeits- Versicherung als wichtige Vorsorge für jeden Berufstätigen. Auch in diesem Jahr rechnen wir uns in der Altersvorsorge, sowohl bei der sogenannten Riester- und Rürup-Rente als auch bei betrieblichen Direktversicherungen, und in der Berufsunfähigkeits-Versicherung wieder gute Chancen aus.
MSP: Angesichts der guten Ergebnisse plant der Konzern eine Erhöhung der Dividende. Gibt es hier bereits konkrete Zahlen?
Dr. Werner Rupp: Wir planen eine Erhöhung um 20 Cent je Aktie. Damit erhöht sich die Dividende je Aktie auf 2,50 Euro. Wir erreichen dann eine Dividendenrendite von 4,6 Prozent.
MSP: Bei den Produkten der staatlich geförderten Altersversorgung kann die NÜRNBERGER weiterhin punkten. Auf der anderen Seite haben viele Menschen Angst, dass die eingezahlten Beiträge angesichts der Euro-Krise verloren gehen werden. Was ist Ihre Meinung dazu?
Dr. Werner Rupp: Unser Slogan lautet Schutz und Sicherheit im Zeichen der Burg. Das gilt für alle Einlagen unserer Kunden und mit größter Gewissenhaftigkeit selbstverständlich auch im Bereich der privaten und staatlich geförderten Altersvorsorge. Die Euro-Krise betreffend, kann ich versichern, das sich die NÜRNBERGER in Griechenland überhaupt nicht und in Portugal und Irland nur marginal engagiert. Die Finanzkraft der NÜRNBERGER hat sich 2010 noch einmal erhöht.
MSP: Die zur NÜRNBERGER gehörende FÜRST FUGGER Privatbank KG hat Steigerungsquoten bei den Kundeneinlagen, von denen manch andere Geldinstitute derzeit nur träumen können. Warum läuft es hier besonders gut?
Dr. Werner Rupp: Die FÜRST FUGGER Privatbank hat die Erholung auf dem weltweiten Kapitalmarkt rechtzeitig registriert und die Weichen richtig gestellt. Außerdem ist das Vertriebsnetz vertraglich gebundener Vermittler erheblich erweitert worden. Bis Ende 2010 haben sich über 440 freie Vermittler dem FÜRST FUGGER Haftungsdach angeschlossen.
MSP: Die NÜRNBERGER Lebensversicherer wollen die Angebotspalette bei den Fondsgebundenen Versicherungen durch innovative Kapitalanlagekonzepte ausbauen. Können Sie hier einige Beispiele nennen?
Dr. Werner Rupp: Wir bauen aktuell unsere Produkte mit Garantiezusagen weiter aus. Das Geld der Kunden wird hier auf mehrere Töpfe, darunter einen Garantiefonds, verteilt. Wir beobachten die Kapitalmärkte permanent, so dass wir auf Veränderungen sofort durch Umschichten der Kundengelder reagieren können.
MSP: Die NÜRNBERGER Schadenversicherung rechnet mit einem Beitragsrückgang in der Kraftfahrtversicherung. Wie ist das angesichts des hohen Auto- und Motorradaufkommens in Deutschland zu erklären und wie wollen Sie diese Lücke schließen?
Dr. Werner Rupp: Nach wie vor gibt es im Segment der Autoversicherer einen harten Preiskampf. Die Prämien stagnieren seit vielen Jahren auf niedrigem Niveau, die Schadenzahlungen steigen. Durch verstärkte Angebote bei anderen Schadenversicherungen wollen wir den Rückgang kompensieren.
MSP: Die private Krankenversicherung ist aktuell in die Schusslinie der Medien gekommen. Kritiker warnen vor einer überproportionalen Steigerung der Beiträge im Alter. Und ab dem 55sten Lebensjahr ist keine Rückkehr in die Gesetzliche Krankenversicherung mehr möglich. Hat die NÜRNBERGER Krankenversicherung AG hier ein Patentrezept auf Lager?
Dr. Werner Rupp: Die NÜRNBERGER Krankenversicherung wird für ihre Beitragsstabilität von unabhängigen Experten gelobt. Exzellent lautet das Urteil der bekannten Ratingagentur Assekurata. Die Beitragsanpassung unserer Krankenversicherung liegt unter der sogenannten medizinischen Inflation, also den Kostensteigerungen im Gesundheitswesen durch technischen Fortschritt und höhere Lebenserwartung.
MSP: Die NÜRNBERGER Versicherung ist nicht nur ein starker Finanzpartner, sondern auch ein wichtiger Förderer im kulturellen und sportlichen Bereich.
Dr. Werner Rupp: Das wird auch weiterhin so bleiben. Wir fühlen uns als Sponsor, etwa des Germanischen Nationalmuseums, der Blauen Nacht, der Internationalen Gluck- Opern-Festspiele, der langen Nacht der Wissenschaften,des Reitsports und durch unsere zahlreichen Aktionen für Kinder mit Nürnberg und der Metropolregion verbunden.
Autor:Archiv MarktSpiegel aus Nürnberg |
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