Aktion ,,Gedeckter Tisch" vor der Lorenzkirche
Nürnbergs Gastwirte gehen auf die Straße!
NÜRNBERG (nf) - Stiller Protest. Mit der Aktion ,,Gedeckter Tisch" haben am 1. März von der Nordsee bis zur Zugspitze deutschlandweit Hoteliers (,,Gemachtes Bett") und Gastronomen auf die verzweifelte Situation der Betriebe und die momentane Perspektivlosigkeit hingewiesen. Mittlerweile ist die Branche seit März 2020 insgesamt sechs Monate geschlossen. In Nürnberg machten sich Chris Wagner und Robert Horka (beide DEHOGA) sowie Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas und CSU-Stadträtin Kerstin Böhm für die Wirte stark.
Angela Inselkammer, Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Bayern, stellt angesichts des aktuellen Corona-Infektionsgeschehens fest: „Die Maßstäbe und Inzidenzwerte, die für Öffnungen in anderen Branchen gelten, wie beispielsweise Einzelhandel oder auch Baumärkte, müssen auch für das Gastgewerbe gelten. Einen fortgesetzten Teil-Lockdown, also weitgehende Schließungen als „Dauerzustand“, während andere öffnen dürfen, akzeptieren wir nicht. Wenn vergleichbare Branchen wie der Einzelhandel wieder öffnen dürfen, muss es auch im Gastgewerbe wieder losgehen – und zwar so, dass die Betriebe wirtschaftlich arbeiten können.“ Die Betriebe des Gastgewerbes hätten während der Öffnungen von Frühjahr bis Herbst 2020 bewiesen, dass ihre Hygienekonzepte funktionieren – in allen Betriebsteilen, innen und außen, während der gesamten betrieblichen Öffnungszeiten. Inselkammer: „Gastronomie und Hotellerie waren und sind keine Pandemietreiber! Dies hat auch erst vergangene Woche das RKI mit seinem „Control-Covid-Plan“ bestätigt."
Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas unterstützte den ,,Gedeckten Tisch" vor der Lorenzkirche: ,,Ich möchte ein Zeichen für die Gastronomie und Hotellerie setzen. Die Betriebe sorgen nicht nur für Gastlichkeit, Begegnungen und Lebensqualität, sondern auch für Arbeitsplätze. Sie sind Visitenkarte und Wirtschaftsfaktor in unserer Stadt. Gastronomie und Hotellerie brauchen eine Perspektive für einen Weg aus dem Lockdown. Wie wir im letzten Jahr gesehen haben, ist auf die Gastronomie Verlass, was die Umsetzung der Hygienevorgaben betrifft. Wir haben ja letzte Woche an den ersten schönen Tagen gesehen, dass die Menschen raus wollen. Insbesondere auf den Freischankflächen der Gaststätten könnte eine Bewirtung unter sicheren Voraussetzungen erfolgen. Dort findet ein kontrolliertes Geschehen mit Kontakterfassung, Mindestabständen etc. statt."
Wirte-Protest:Wir fordern eine Öffnungsperspektive für das Gastgewerbe!
,,Es ist uns wichtig zu betonen, dass es bei unserer Kampagne nicht um Öffnungen auf Kosten der Gesundheit oder um jeden Preis geht, es geht um verlässliche Perspektiven und verantwortbare Szenarien, auf die wir uns vorbereiten können!", versichert Chris Wagner, Vorstand DEHOGA Kreisstelle Nürnberg. ,,Unser Ziel ist mit der Aktion medialen Druck aufzubauen. Die Diskussion um die Öffnungsstrategie - Restart der Gastronomie muss Fahrt aufnehmen! Wir fordern die Politik auf, weiter nach vorne zu sehen als 14 Tage. Meine Meinung zu Inzidenzwerten; Gesundheitliche Risiken möchten und werden wir nicht eingehen! Das RKI bestätigt, dass in der Gastronomie kein erhöhtes Infektionsrisiko besteht. Unser Hygienekonzept funktioniert also." Wagner weiter: ,,Mittlerweile wird uns von der Regierung schon seit über vier Monaten die Beschäftigung verboten. Der Politik muss unbedingt klar sein, dass wir unsere Betriebe nicht auf Knopfdruck öffnen können. Es muss jetzt sofort eine Art Neueröffnung geplant werden und hierfür sind verlässliche und nachvollziehbare Strategien und vor allem ein Termin nötig."
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