Stadtspitze appeliert an Bosch Rexroth AG
NÜRNBERG (pm/nf) - Wie bereits gestern in der Online-Ausgabe Ihres MarktSpiegels zu lesen war, verkündete die Bosch Rexroth AG die Fertigung für Großwindkraftgetriebe am Standort Nürnberg mit rund 300 Beschäftigten bis Jahresende einzustellen und an das Leitwerk im nordrhein-westfälischen Witten zu verlagern. Die Stadtspitze setzt sich gegen diese überraschende Kehrtwende und für den Erhalt der Windkraftgetriebeproduktion in Nürnberg ein.
Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly und Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas appellieren an Bosch Rexroth AG, beim Zukunftsthema Windenergie nicht verfrüht aufzugeben: „Die Energiewende stellt alle Unternehmen der Branche vor große Herausforderungen. Ein langer Atem ist gefragt. Im Jahr 2009 hat Bosch Rexroth in Nürnberg 180 Millionen Euro in die Fertigung investiert. Es wäre sehr bedauernswert, wenn diese Investitionen in die Zukunftstechnologie Windkraft nun vorschnell aufgegeben werden.“
In einer offiziellen Erklärung kündigte Bosch Rexroth an, als Kompensation Teile der Kleingetriebefertigung und des Servicegeschäfts von anderen deutschen Standorten nach Nürnberg zu verlagern, sodass am Standort Nürnberg dann nur insgesamt 90 von 600 Stellen abgebaut werden. Auf betriebsbedingte Kündigungen wolle man hierbei verzichten.
Dr. Maly und Dr. Fraas begrüßen diese Offerte: „Wir appellieren an das Unternehmen, die Schließung der Fertigung in Nürnberg zu überdenken. Sollte diese Entscheidung unverrückbar sein, erwarten wir, dass den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Arbeitsplätze in anderen Betrieben des Bosch-Konzerns in unserer Region angeboten werden. Wir suchen daher das Gespräch mit dem Unternehmen.“
Aktuell beschäftigt Bosch Rexroth im betroffenen Werk knapp 600 Menschen in Nürnberg, rund die Hälfte davon in der Produktion der Großwindkraftgetriebe.
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