U-Bahn in Nürnberg und Fürth: Neue Strecken und mehr Sicherheit
Schon 1,3 Milliarden Euro investiert – bald 667 Überwachungskameras
NÜRNBERG (mask/nf) - Großer Bahnhof bei der Eröffnung der beiden neuen U-Bahnstationen Klinikum Nord und Nordwestring! Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly gaben die neue, 1,1 Kilometer lange Strecke Montagmittag im Beisein zahlreicher Ehrengäste (Dorothee Bär, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Daniel F. Ulrich, Planungs- und Baureferent der Stadt Nürnberg, Josef Hasler, Vorstandschef der VAG) frei.
„Mit der Verlängerung der U3 über das Klinikum Nord bis zum Nordwestring ist das Verkehrsangebot für die Bürgerinnen und Bürger noch attraktiver geworden. Die Verlängerung im Süden ist bis Großreuth in Bau und weiter nach Gebersdorf in Planung“, so Joachim Herrmann. Für den Ausbau der U3 in den Norden sowie im Süden nach Gebersdorf geben der Bund rund 87 Millionen Euro und der Freistaat rund 29 Millionen Euro. „Gut angelegtes Geld“, so Herrmann.
Einzigartig fahrerlos
Seit neun Jahren verkehrt die Linie U3 in Nürnberg fahrerlos. „Damit hat sie technologisch Weltgeschichte geschrieben“, so der Minister. „Sie befördert 22 Millionen Fahrgäste pro Jahr“, verriet VAG-Chef Hasler. „Das sind 70.000 Menschen pro Tag. Die bräuchten umgerechnet 54.000 Pkw – eine 330 Kilometer lange Schlange“, so Hasler. Mittlerweile fährt auch die Linie U2 ohne Fahrer. Den automatischen Betrieb von U-Bahnen gibt es bisher nur in Nürnberg. Beide neuen Bahnhöfe verfügen über Festtreppen, Fahrtreppen und jeweils einen Aufzug. Der Abschnitt kostete inklusive der Vorwegmaßnahmen, aller Ausbauarbeiten, der Wiederherstellung der Oberflächen sowie der Baukosten für den automatischen Fahrbetrieb rund 86 Millionen Euro.
„Es ist ein großes Bauwerk geworden“, freute sich Planungsreferent Daniel F. Ulrich. 133.000 Kubikmeter Erde sind dafür ausgehoben worden. „Ein schöner Tag“, strahlte auch OB Ulrich Maly. Er dankte Bund und Land – und den Anwohner. „Für das Erdulden von fünf Jahren Baulärm und Staub!“ Maly: „1,3 Milliarden Euro sind in den vergangenen 50 Jahren in die U-Bahn investiert worden. 300.000 Menschen werden durch sie erschlossen und 280.000 Jobs.“
CSU-Politikerin Dorothee Bär dankte in ihrer Rede vor allem den Steuerzahlern und den Baufirmen, die unfallfrei und sorgfältig gearbeitet haben. Dass das große Werk ohne Unfälle blieb, hoben auch Dekan Christopher Krieghoff und Pfarrer Martin Battert erfreut hervor. Sie zitierten den Psalm 121 und baten vor der Weihe um Gottes Segen für die beiden Bahnhöfe und die U-Bahn.
Neue Pläne für mehr Sicherheit im Untergrund
Damit alle Fahrgäste mit einem noch besseren Gefühl in die Röhre hinabsteigen können, überwachen bald insgesamt 667 Kameras die 46 U-Bahnhöfe der VAG! Ein klares Signal gegen Gewalttäter und Drogen-Kriminelle im Untergrund! Innenminister Herrmann stellte in der Leitstelle der VAG mit dem Fürther Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung (SPD) und Nürnbergs Bürgermeister Christian Vogel (SPD) die Pläne für mehr Videoüberwachung im U-Bahnnetz vor.
„Der Ministerrat hat auf seiner Sitzung in Feuchtwangen auf meinen Vorschlag hin beschlossen, den Ausbau mit einer Sonderförderung massiv zu unterstützen“, so Herrmann vor wenigen Tagen. „Wir stellen 1,5 Millionen Euro zur Verfügung, damit die kommunalen Verkehrsbetriebe die Videoüberwachung umgehend und umfassend optimieren können.“
Fürths OB Jung: „Aus meiner früheren beruflichen Erfahrung als Staatsanwalt halte ich Videoüberwachung sowohl aus Präventionsgründen als auch zur Identifizierung von Straftätern im öffentlichen Raum für sehr wichtig.“
Nürnbergs Bürgermeister Christian Vogel (SPD) sieht in der Unterstützung durch den Freistaat ein wichtiges Signal: „Videoüberwachung in den U-Bahnhöfen stärkt zweifelsohne das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger. Sie darf zwar nicht den Eindruck erwecken, dadurch könnten alle Straftaten und Ordnungsverstöße verhindert werden, sie soll aber den Menschen vermitteln, dass durch die Überwachung schnelle Reaktion und gegebenenfalls Aufklärung möglich ist.“
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
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