Alles schön bunt hier?
Umfrage: Aufregung um den Regenbogen-Zebrastreifen!

Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König und Bürgermeister Christian Vogel (v. l.) am Eingang der Königstraße auf dem neuen Regenbogen-Zebrastreifen. | Foto: Sven Heublein / Stadt Nürnberg
  • Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König und Bürgermeister Christian Vogel (v. l.) am Eingang der Königstraße auf dem neuen Regenbogen-Zebrastreifen.
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NÜRNBERG (nf) – Scheinbar harmlos kommt das Bild daher. Am Königstor haben Oberbürgermeister Marcus König und Bürgermeister Christian Vogel heute einen „Regenbogen-Zebrastreifen“ anlässlich der Prideweeks (bis 6. August) eingeweiht. Diese Aktion sorgte jetzt für ordentlich Wirbel. Oberbürgermeister Markus König musste auf seinem Facebook-Account viel Gegenwind einstecken. Ihre Leser-Meinung ist gefragt - bei der MarktSpiegel-Umfrage mit abstimmen!

Ist der Regenbogen-Zebrastreifen eine gute Idee für Nürnberg?

Das bunte Band aus (dauerhaften) Spezialfarben markiert ab sofort den Eingang der neu geschaffenen Fußgängerzone in die Altstadt. Damit wird zugleich auch eine Idee der Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, welche eine verschiedenartige Bodenbemalung vorgeschlagen hat, umgesetzt. „Dieses bunte Band ist ein Signal an die Bürgerschaft und die Gäste dieser Stadt, dass Nürnberg eine bunte und diverse Stadt ist. Und sie ist stolz darauf. Es ist aber auch ein Signal an die queere Community, dass wir zu ihr stehen. Wir sind für Toleranz und gegen Ausgrenzung“, so argumentiert Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König.

Nicht jeder bricht über dieses Symbol, das einem ja tatsächlich an jeder Ecke und sämtlichen Medien entgegenweht, in Freudentaumel aus. Genauso gibt es Zustimmung über die Aktion. Die unterschiedlichen Lager, die man ja eigentlich vermeiden wollte, heizen sich gegenseitig auf. Bösartige Beleidigungen sind natürlich indiskutabel, aber nicht jede andere Meinung ist reflexartig gleich "Hass und Hetze".

Kampagne zu aufdringlich? 

Doch warum sind viele Nürnberger eigentlich so verärgert? Dass dieses Thema plötzlich (oder endlich, je nachdem)  omnipräsent ist, scheint die Menschen zu überfordern - es geht um Politik. J. schreibt zum Beispiel: "Da habe ich einen CSU-Oberbürgermeister gewählt und offensichtlich einen Grünen bekommen…"

Eine andere Userin meint, es sei schon irgendwie eine gute Idee und war auch bestimmt gut gemeint, aber wenn  man die Leute auf der Straße beobachtet, wie Rentner in Mülleimern nach Flaschen suchen müssen, sei das Geld für solche Aktionen woanders doch besser aufgehoben. Es gebe viel Armut in Nürnberg, die Ämter überfüllt. Hier sollte sich die Stadt wesentlich deutlicher engagieren, als das bisher geschehen ist. 

Verständnislos reagieren Leser, warum man seine Toleranz so aufdringlich zur Schau stellen müsse. "Für mich ist das scheinheilig, wer wirklich tolerant ist muss das nicht permanent zur Schau tragen und jeden darauf hinweisen."

Oder: "Ich finde Vielfalt gut, nur dieses aufdringlich Demonstrative, Plakative geht mir mittlerweile viel zu weit. Vielfalt, Toleranz zeigt sich im Alltag, im Praktischen."

P. schreibt: Symbolpolitik at its finest. Ein Regenbogen auf der Straße ist gleichermaßen effektiv wie ein Regenbogen im Himmel - überhaupt nicht. Sofern Nürnberg ein Problem mit Intoleranz hat, sollte das Problem (unter Nutzung der vorhandenen Ressourcen) inhaltlich angegangen werden. Wenn nicht, dann bedarf es sowieso keiner Regenbogen-Straße.

S. schreibt: Es nervt langsam…stopft lieber mal die 100.000 Löcher in den Straßen und sorgt für Sauberkeit, bevor ihr alles bunt anmalt!!

H. schreibt: Es ist gut, dass diese wunderbaren Menschen so leben dürfen und können wie sie es wollen. Und dennoch ist es mir manches Mal " zu viel".... Ich habe im Augenblick das Gefühl regelrecht erschlagen zu werden von queeren Farben...

Diskriminierung: "Langsam glaube ich, wir als Mann und Frau im Original sind nicht mehr up to date."

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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