Resignation statt Verständnis in der Krise
Verband: Zunehmend leere Schaufenster in Innenstädten
REGION (dpa/lby) - Keine Dekoration zum Valentinstag, nicht einmal Frühjahrsboten: In der Pandemie bleiben viele Schaufenster in Bayern ungeschmückt. «Eigentlich müssten gerade überall Herzen sein, danach Osterhasen und Blumen», meint Klaus Stieringer vom Bundesverband City- und Stadtmarketing Bayern. Aber wir haben jetzt keine Liebe in den Schaufenstern, auch keinen Frühling.»
Gerade kleine Läden geben sich normalerweise Mühe, ihre Auslagen je nach Jahreszeit zu gestalten. Doch seit die meisten Geschäfte geschlossen seien, würden Kunden nicht einfach so durch die Stadt schlendern und sich in Schaufenstern verlieren. «Die Dekoration lohnt sich nicht. Es sind viel zu wenig Menschen in der Stadt unterwegs.»
Click & Collect - also das Bestellen und Abholen der Waren - sei in der Regel nur eine «Beschäftigungstherapie», meint der Vorsitzende des Bundesverbands City- und Stadtmarketing Bayern. Daran würde auch die Dekoration nichts ändern. So seien die Fenster oft nur noch mit Plakaten geschmückt, die auf die Corona-Krise verweisen.
Wenn die Inhaber nicht bald eine Perspektive bekämen, bleiben viele Schaufenster wohl für immer leer, befürchtet der Verband. «Das Verständnis für die Maßnahmen in der Krise weicht immer mehr der Resignation», sagte Stieringer. «Und diese Resignation manifestiert sich in vielem - eben auch in der Dekoration.»
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