„Modulgalerie“ in der Lorenzer Passage
Wie aus der ehemaligen Kofferschließanlage Kunst wird

Einweihung des Kunstprojekts ,,Modulgalerie" in der Lorenzer Passage am heutigen Freitag, 29. Oktober 2021, (v.l.): Oberbürgermeister Marcus König, das Künstlerpaar Kasia und Olaf Prusik-Lutz sowie Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich. | Foto: Christine Dierenbach / Stadt Nürnberg
  • Einweihung des Kunstprojekts ,,Modulgalerie" in der Lorenzer Passage am heutigen Freitag, 29. Oktober 2021, (v.l.): Oberbürgermeister Marcus König, das Künstlerpaar Kasia und Olaf Prusik-Lutz sowie Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich.
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NÜRNBERG (pm/nf) - Im Zuge des Symposion Urbanum Nürnberg hat die Stadt Nürnberg ein neues Kunstprojekt realisiert und damit auch den ersten Schritt zur Aufwertung der Lorenzer Passage getan. Die „Modulgalerie - Der Kopf passt ins Innere / the head fits inside“ von Kasia und Olaf Prusik-Lutz macht aus der ehemaligen Kofferschließanlage im nordwestlichen Teil der Passage einen neuen Galerie-Ort mit Überraschungsabsicht.

Die neue „Modulgalerie“ haben Oberbürgermeister Marcus König, Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich, die Kuratorin des Symposion Urbanum Nürnberg und Kunsthistorikerin Susann Scholl sowie das Künstlerpaar Kasia und Olaf Prusik-Lutz der Öffentlichkeit übergeben.

Oberbürgermeister Marcus König freut sich über das Projekt: „Damit wird in der Lorenzer Passage deutlich, dass etwas passiert. Wir gehen die Aufwertung dieses Bereichs an. Kunst im öffentlichen Raum gehört zu unserer Stadt – hier prominent sichtbar mitten im Zentrum.“

Die 48-Fächer der Schließanlage bilden einen zusammenhängenden Raum, der aus Modulen besteht. Jedes Modul ist unabhängig und kann als geschlossene Ausstellungsfläche funktionieren oder Konstellationen mit anderen Modulen bilden und als Teil eines größeren 48-teiligen Puzzles dienen. Das Ausstellungskonzept basiert auf diesem modularen Phänomen. Die Galerie ist ein Raum, in dem der einzelne Künstler, das Kollektiv oder die Gruppe in Beziehung treten können. Ziel dieses Kunstprojekts ist es auch, die Verständigung mit den Nürnberger Städtepartnern zu intensivieren. Hierfür werden Olaf und Kasia Prusik- Lutz die Modulgalerie über die nächsten Jahre kuratieren und Künstler aus den Partnerstädten einladen.

Das ursprüngliche Initiativ-Konzept sah vor, die alten Schließfächer in der Lorenzer Passage als Galerie-Ort zu übernehmen, um Kunst im öffentlichen Raum zu präsentieren. Damit sollte dem Ort ein neues Gesicht gegeben werden. Dieses Konzept hat der Beirat für Bildende Kunst aufgegriffen, woraufhin der Kulturausschuss der Stadt Nürnberg im Oktober 2020 die Realisierung des Kunstprojekts im Zwischengeschoss der U-Bahn-Station Lorenzkirche zur Aufwertung der Passage beschloss. Auch um zu signalisieren, dass hier eine Verbesserung der Infrastruktur erfolgen wird. Gleichzeitig ist das Kunstprojekt ein Teil des Symposion Urbanum Nürnberg 2025 – und wird damit als Kunst im öffentlichen Raum ein fester Bestandteil im städtischen Lebensraum.

Die Idee für das Kunstprojekt „Modulgalerie“ entstand laut den Künstlern aus der Recherche, einen Ort in der Stadt zu finden, der auf natürliche Weise durch Interaktion die Kunst einbezieht. Alte und inzwischen nicht wahrgenommene Gepäckschränke boten so einen geeigneten Ort. Einerseits befinden sie sich im öffentlichen Raum und sind für jeden Fußgänger, der durch die Stadt geht, leicht zu erreichen. Andererseits boten sie einen Raum, der so geschlossen ist, dass die Kunst dort keinen Schaden durch wechselnde Witterungsbedingungen oder zufälligen Vandalismus ausgesetzt ist, und dabei nichtmonumentale Formen annimmt.

Im Zuge der Umgestaltung waren Sanierungsarbeiten an den Schließfächern notwendig, grundsätzlich haben Kasia und Olaf Prusik- Lutz aber die Fächer beziehungsweise die Türchen im Design der 1970er Jahre gehalten. Technisch wurden die Fächer jedoch komplett überarbeitet. So wurde der mechanische Teil des Schließsystems so verändert, dass man eine 1-Euro-Münze hineinwirft, das Fach öffnen kann und beim Schließen das Geld wieder herausbekommt – es sei denn, man spendet es den Künstlern. „Auch wenn die Fächer oberflächlich im ‚ursprünglichen‘ Zustand blieben, wurde die Umgebung der ‚Modulgalerie‘ sichtbar angepasst, um auf diese selbst und deren Programm hinzuweisen. Eine Vitrine neben der Galerie weist auf die aktuellen Objekte in den Schließfächern hin“, so Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich.

Die beiden Künstler machen damit „Werbung“, dass „der Kopf ins Innere passt“. Sie zielen damit auf die Auseinandersetzung zwischen Betrachter und dem hineingesogen werden in die Themenwelten, die sich hinter den 48 Türen verbergen. Die erste Ausstellung handelt vom Künstlerpaar und ist ein Versuch, mit dem Publikum in den Dialog zu treten, seine Reaktionen zu studieren und Beziehungen aufzubauen. Fleischlichkeit und Zeit, Perspektivwechsel, Verneinung, Träumen, Aufdecken und Verdecken sind die Themen, um die die Künstlerin und der Künstler in ihrer Malerei kreisen und die sie auf diese besondere Galerie übertragen haben.

Ein Ausstellungskalender wird über die wechselnden Inhalte Auskunft geben.
Weitere Informationen zum Ausstellungskalender und zum Kunstprojekt unter
modulgalerie.de

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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