Debatte wird von Info-Veranstaltungen begleitet ++ Programm im Überblick
Wie soll die Nürnberger Kongresshalle künftig genutzt werden?

Kongresshalle Nürnberg.  | Foto: © schulzfoto/stock.adobe.com
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NÜRNBERG (pm/nf) - Der Diskurs um eine mögliche Nutzung der Kongresshalle als Produktions- und Präsentationsort für Kunst und Kultur wird in den kommenden Monaten durch ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm und unter möglichst breiter Beteiligung der Bürgerschaft begleitet.

Auf das ehemalige Reichsparteitagsgelände fokussieren sich derzeit erinnerungskulturelle Vorhaben und Projekte unterschiedlicher Art. Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände wird ausgebaut, die neue Dauerausstellung soll Ende 2023 eröffnen. Zeppelinfeld und Zeppelintribüne werden derzeit in einem langfristigen Prozess als Lern- und Begegnungsorte entwickelt. Diskutiert wird aktuell ebenfalls intensiv über eine mögliche Nutzung der Kongresshalle als Standort für kulturelle und künstlerische Praxis.

Die dauerhafte Nutzung von Teilen der Kongresshalle für künstlerische und kulturelle Zwecke war eines der großen Strukturprojekte der Nürnberger Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025. Bereits in den Jahren 2019 und 2020 kam es hierfür zu Bedarfserhebungen und der Formulierung erster Nutzungsideen. Auf der Grundlage dieser Vorarbeiten wurde im Auftrag des Hochbauamts der Stadt Nürnberg im Jahr 2020 eine bauliche Machbarkeitsstudie durchgeführt.

Bedarfsanalyse und Machbarkeitsstudie werden nun präzisiert. Die bisher ermittelten Nutzungsbedarfe sollen in einem breit angelegten Prozess ausgearbeitet und im Dialog mit Kunst und Kulturschaffenden, mit Fachleuten aus allen beteiligten Disziplinen sowie insbesondere mit den Bürgerinnen und Bürgern intensiviert werden.

Vom 13. November 2021 bis Ende Februar 2022 finden hierfür eine Reihe unterschiedlicher Veranstaltungen statt: Expertenforum, Ausstellung, Vortrag, Netzwerkformat, Podiumsdiskussion und vor allem begleitete, kostenlose Führungen durch den Kongresshallenbau geben Anlass für eine Diskussion unter anderem zu Architektur, Erinnerungskultur und Stadtentwicklung. Für die Teilnahme an den Führungen gilt die 2-G- Regel.

Oberbürgermeister Marcus König betont: „Wir wollen informieren, wir wollen diskutieren. Es ist wichtig, dass die Debatte über eine künstlerische und kulturelle Nutzung der Kongresshalle auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände auf einem breit angelegten Fundament geführt wird. Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich hieran zu beteiligen. Das nun vorgelegte umfangreiche Programm markiert den Beginn eines Prozesses, der im Jahr 2022 weitergeführt werden soll.“

Prof. Dr. Julia Lehner, 2. Bürgermeisterin mit Geschäftsbereich Kultur, erläutert: „Bürgerinnen und Bürger können sich nun selbst vor Ort von der baulichen Substanz ein Bild machen und sich über die partikulare Geschichte der Kongresshalle kundig machen. Zudem ist die Fachwelt eingeladen, sich den Fragen der interessierten Bürgerschaft zu stellen. Ich freue mich auf einen intensiven Dialog über die Frage, wie Kunst und Kultur in der Kongresshalle verortet werden können.“

Das Programm

Samstag, 13. November 2021, 10 bis 14 Uhr
Try out Kongresshalle
Ort: Parkplatz Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Bayernstraße 110
In geführten, kostenlosen Rundgängen werden künftige potenzielle Nutzergruppen aus Kunst und Kultur sowie interessierte Bürgerschaft über Zustand und Geschichte der Kongresshalle informiert. Einblicke in sonst allgemein nicht zugängliche Bereiche des Rundbaus sollen Perspektiven für zukünftige Nutzungen, auch mit Blick auf ein mögliches Operninterim, eröffnen.
Hinweis: Bei den Innenbereichen der Kongresshalle handelt es sich um einen Rohbau, der nicht barrierefrei zugänglich ist. Festes Schuhwerk wird empfohlen. Die Teilnehmerzahl je Rundgang ist begrenzt. Es gilt die 2G-Regel.

Samstag, 20. November 2021, 10 bis 16 Uhr
Open up Kongresshalle
Ort: Parkplatz Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Bayernstraße 110
In geführten, kostenlosen Rundgängen wird über die Potentiale für eine kulturelle Raumnutzung informiert und diese in den historischen Zusammenhang der Geschichte der Kongresshalle eingebettet. Einblicke in sonst allgemein nicht zugängliche Bereiche des Rundbaus sollen Perspektiven für zukünftige Nutzungen eröffnen.
Hinweis: Bei den Innenbereichen der Kongresshalle handelt es sich um einen Rohbau, der nicht barrierefrei zugänglich ist. Festes Schuhwerk wird empfohlen. Die Teilnehmerzahl je Rundgang ist begrenzt. Es gilt die 2G-Regel.

Dienstag, 30. November 2021, 17 bis 21 Uhr
World Café Kongresshalle
Ort: Meistersingerhalle, Konferenzraum 6, Münchener Straße 21
Interessierte Bürgerinnen und Bürger erhalten Gelegenheit, aus unterschiedlichen Blickwinkeln über die Zukunft der Kongresshalle zu diskutieren: Von der Erinnerungskultur über die Bedingungen einer kulturellen Nutzung bis hin zum Umgang mit historisch belasteter Architektur soll der Bogen gespannt werden. An Thementischen stehen Fachleute zum Austausch zur Verfügung. Eine moderierte Diskussion soll schließlich verschiedene Standpunkte aufzeigen und zur Meinungsbildung zum künftigen Umgang mit der Kongresshalle beitragen. Die Veranstaltung ist der Auftakt für einen intensiven Bürgerdialog, der 2022 vertieft werden wird.

Freitag, 3. Dezember 2021, 18 bis 20 Uhr
Podiumsgespräch: Erinnerungskultur(en). Neue Wege in der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus
Ort: Meistersingerhalle, Konferenzraum 6, Münchener Straße 21 Fachleute diskutieren über Formen und Veränderungen der Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit am Beispiel des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes in Nürnberg. Dabei wird auch die Rolle von Kunst und Kultur thematisiert und welche Chancen und Risiken hier für unsere plurale Gesellschaft bestehen.
Teilnehmende: Prof. Dr. Charlotte Bühl-Gramer (Friedrich-Alexander- Universität Erlangen-Nürnberg, Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats Erinnerungsort ehemaliges Reichsparteitagsgelände), Dr. Axel Drecoll (Direktor Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats Erinnerungsort ehemaliges Reichsparteitagsgelände), Prof. Dr. Meron Mendel (Direktor Bildungsstätte Anne Frank), Prof. Dr. Claus Leggewie (Justus-Liebig- Universität Gießen, derzeit Honorary Fellow im Thomas Mann House in Los Angeles); Moderation Michael Husarek (Chefredakteur Nürnberger Nachrichten).

24. Januar bis 20. Februar 2022
„Architektur-Visionen“ im Offenen Büro
Ausstellung in Kooperation mit Stadtplanungsamt der Stadt Nürnberg Ort: Offenes Büro, Lorenzer Straße 30
Die Ausstellung zeigt Entwürfe zum architektonischen Umgang mit der Kongresshalle von Kunstschaffenden und Studierenden der Architektur.
Die architektonisch-künstlerischen Visionen und Utopien werden vier Wochen lang im Offenen Büro zu sehen sein.

Anmeldung und Information

Alle öffentlichen Veranstaltungen sind kostenfrei, eine Anmeldung aber zwingend erforderlich. Die Anmeldung erfolgt ab dem 15. November elektronisch über https://tickets.nuernberg.de.
Dort müssen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihren Kontaktdaten registrieren. Für den Termin am 13. November sind Anmeldungen an zep@stadt.nuernberg.de zu mailen.

Alle Informationen unter https://www.nuernberg.de/internet/nuernbergkultur/kongresshalle.html.
Weitere allgemeine Informationen zu den Veranstaltungen erhalten Interessierte per E-Mail an zep@stadt.nuernberg.de oder telefonisch dienstags bis freitags zwischen 9 und 13 Uhr unter Nummer        09 11 / 2 31-2 02 82.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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