Wöhrl: Schließung von vier Standorten mit insgesamt 150 Mitarbeitern
Rudolf Wöhrl AG treibt Restrukturierung durch Schließung von vier Standorten voran und investiert in das Filialnetz – Schließung der Filialen mit insgesamt rund 150 Mitarbeitern im Laufe der kommenden sechs Monate geplant – Betroffene Mitarbeiter erhalten Möglichkeit, sich auf freie Stellen in benachbarten Filialen zu bewerben
NÜRNBERG (pm/nf) - Die Rudolf Wöhrl AG in Nürnberg wird im Zuge ihrer Restrukturierung und Neuausrichtung vier der insgesamt 34 Wöhrl-Standorte schließen. Dies haben Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, nachdem zuvor der Gläubigerausschuss einstimmig zugestimmt hatte. Damit sind weniger Standorte des Modehandelsunternehmens betroffen als angenommen. Zunächst hatte der Vorstand die Schließung von sechs bis zehn Filialen als notwendig erachtet. Gleichzeitig investiert Wöhrl weiterhin in die Modernisierung seines Filialnetzes, um dessen Attraktivität für die Kunden zu steigern.
Die von der Schließung betroffenen Standorte sind:
Nürnberg-Langwasser, Glogauer Straße 40-42
München, Einkaufscenter PEP, Thomas-Dehler-Straße 12
Roth, Sieh-Dich-Für-Weg 2
Berlin, Potsdamer Platz, Alte Potsdamer Straße 7
Dem Beschluss ging eine sehr sorgfältige Prüfung aller Wöhrl-Standorte in Süd- und Ostdeutschland auf ihre langfristigen Wachstums- und Ertragspotenziale voraus. Die wirtschaftliche Entwicklung des Standortnetzes ist heterogen. Neben solide profitablen Filialen und Standorten, deren weitere wirtschaftliche Entwicklung zu beobachten sein wird, gibt es jene vier Filialen, bei denen auch durch gezielte Maßnahmen eine nachhaltige Profitabilität nicht zu erreichen sein wird.
Die Schließungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Restrukturierung der Rudolf Wöhrl AG, die zusammen mit der Tochtergesellschaft Rudolf Wöhrl, das Haus der Markenkleidung GmbH & Co. KG, Nürnberg, am 6. September 2016 die Eröffnung des Schutzschirmverfahrens nach §270b Insolvenzordnung beantragt hatte. Der Vorstand hat nun bis Ende November Zeit, einen Sanierungsplan auszuarbeiten. Ziel ist es, die Wöhrl-Gruppe als Ganzes zu erhalten und nachhaltig in die Profitabilität zurückzuführen. Dazu wird international mit Nachdruck nach einem geeigneten Investor gesucht.
Die zur Schließung anstehenden Filialen beschäftigen insgesamt 146 Mitarbeiter von bundesweit knapp 2.000 Beschäftigten der Wöhrl-Gruppe und umfassen eine Verkaufsfläche von rund 13.700 Quadratmetern. Die betroffenen Mitarbeiter werden sukzessive in den kommenden Wochen ihre Kündigung erhalten. Zugleich wird ihnen die Möglichkeit eingeräumt, sich auf freie Stellen in benachbarten Filialen zu bewerben. Die Schließungen sollen – je nach Standort – im Laufe der kommenden sechs Monate erfolgen.
Das operative Geschäft in den Modehäusern wird bis zur jeweiligen Schließung ohne Einschränkungen und mit dem aktuellen Sortiment weiterlaufen.
Weiterentwicklung ausgewählter Standorte
Die Wöhrl-Gruppe wird ungeachtet des laufenden Schutzschirmverfahrens in die Modernisierung ihres Filialnetzes investieren. Damit verfolgt sie das Ziel, die Attraktivität der Verkaufsflächen zu steigern und den Kunden ein modernes und interessantes Einkaufserlebnis zu bieten. Die aktuell umgesetzten Modernisierungen betreffen acht Standorte und umfassen den Wöhrl-Flagshipstore in Nürnberg sowie die Filialen in Würzburg, Passau, Weiden, Straubing, Landshut, Schweinfurt und Regensburg.
Die Umbaumaßnahmen werden mit in Kürze beginnenden Sonderverkaufsaktionen in den einzelnen Filialen verbunden sein. Wöhrl will dafür auch umfangreich mit dem Slogan „Wir geben alles, nur nicht auf!“ werben. Die Sonderverkaufsaktionen beginnen am 12. Oktober 2016.
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
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