Sexroboter und Organe aus dem Computer
Zukunftsmuseum visualisiert Hoffnungen und Ängste

Drohnen in dieser Größe können auch schwere Pakete transportieren. | Foto: Victor Schlampp
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NÜRNBERG (vs) - Langweilige Exponate und ein Sicherheitsdienst mit "anfassen-verboten-Blick? - Vergessen Sie es! Wenn die Niederlassung des Deutschen Museums am 17. September 2021 auf dem Augustinerareal seine Pforten für die Allgemeinheit öffnet, können die Besucherinnen und Besucher eine atemberaubend spannende und haptische Reise in die mögliche Zukunft unseres Planeten antreten.

In einem Presserundgang hatten heute Vertreterinnen und Vertreter der gesamten Medienlandschaft letztmalig die Gelegenheit, zusammen mit Sebastian Linstädt (Presse und Öffentlichkeitsarbeit Zukunftsmuseum), einen Rundgang durch die Baustelle zu machen.

Blick auf einen Teil der Baustelle. Hier ist noch viel zu tun vor der Eröffnung. | Foto: Victor Schlampp
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Modernste Digitaltechnik

Auch wenn in den meisten Räumen bereits viele Exponate und Mitmachstationen aufgebaut sind, so gibt es trotzdem noch viele Lücken. Linstädt hofft, dass der Eröffnungstermin trotz der Corona-Pandemie eingehalten werden kann. Der Name "Zukunftsmuseum" sei Programm, das Konzept für Nürnberg wegweisend. Im Mittelpunkt stehen die Besucherinnen und Besucher. Sie können nicht nur an mit modernster Digitaltechnik - vorbei sind die Zeiten, wo man per Knopfdruck einen mechanischen Vorgang in Gang gesetzt hat - ausgestatteten Infopulten den Iststand moderner Wissenschaft erfahren, sondern auch einen Blick in die Zukunft wagen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museums arbeiten nicht in abgeschotteten Büros, sondern bewegen sind unmittelbar im Publikum und geben Antworten auf alle aufkommenden Fragen. Es gibt Versuchslabore, Prototypen wegweisender Erfindungen und virtuelle Welten, die auch Kinder und Jugendliche für wissenschaftliche Fragestellungen begeistern werden.

Mit dieser Erfindung können in einer Vakuumröhre Hyperloop-Geschwindigkeiten erreicht werden. | Foto: Victor Schlampp
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Einige Beispiele

• Auf einer riesigen Weltraumkugel unterhalb des Museumsdaches können beispielsweise Wetterphänomene als bewegte Computergrafiken im Zeitverlauf dargestellt werden.

• Ein 3-D-Biodrucker zeigt, wie aus Zellmasse die Grundlage für menschliche Ersatzorgane, wie beispielsweise Ohren oder Nasen hergestellt werden kann.

• Auf einem Info-Touch-Screen können sich Eltern ihr Wunschkind zusammenstellen. Der Computer kombiniert die Daten und zeigt das Ergebnis und berechnet sogar die möglichen anfallenden Kosten.

• In einem virtuellen Bereich können Besucherinnen und Besucher ein Handyfoto von sich in ein imaginäres Internet einstellen und dann im Rahmen einer Animation erleben, wie schnell sich dieses in virtuellen Netz verbreiten könnte inklusive eines möglichen Shitstorms.

• In einer weiteren Simulation kann jeder seinen Beruf eingeben und sich dann ausrechnen lassen, wann er überflüssig sein wird, weil ein Roboter die Arbeit besser und billiger übernimmt.

• Mit Sicherheit ein Magnet für Jugendliche: Die Verwandlung zum virtuellen Cyborg.

Die wissenschaftliche Mitarbeiterin Maike Schlegel zeigt, wie man sich auf dem Touchscreen in Zukunft vielleicht sein Designerbaby zusammenstellen kann.  | Foto: Victor Schlampp
  • Die wissenschaftliche Mitarbeiterin Maike Schlegel zeigt, wie man sich auf dem Touchscreen in Zukunft vielleicht sein Designerbaby zusammenstellen kann.
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Fluch und Segen

Das Deutsche Museum Nürnberg zeigt, wie die Zukunft in den Bereichen "Arbeit und Alltag", "Körper und Geist", "System Stadt", "System Erde" und "Raum und Zeit" aussehen könnte. Eine höhere Lebenserwartung dank künstlicher Organe und neuer Medizintechniken auf der einen Seite sowie dem Menschen technisch weit überlegene Sexroboter und eine vollautomatisierte Pflege, die fast ohne Menschen auskommt, auf der anderen Seite. Was dem einen Hoffnung macht, ist für den anderen der pure Horror. Das Zukunftsmuseum möchte hier Möglichkeiten und Grenzen aufzeigen.
Apropos Grenzen: Die einzelnen Ausstellungsebenen sind mit Treppen und Aufzügen verbunden, ein Hoch- und Herunterbeamen ist noch nicht möglich. Die Benutzung der Toiletten ist ebenso noch real wie auch die Verwendung der Schließfächer. Auch eine Garderobe für Kleidung gibt es. Und im Museumsshop kann man tatsächlich noch Erinnerungen zum Anfassen kaufen.
Alle weiteren Informationen zum Deutschen Museum Nürnberg gibt es Hier

Autor:

Victor Schlampp aus Schwabach

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