Ergebnisse der AOK-Initiative „Arzneimittel sicher einnehmen“ liegen vor
26 Prozent der Teilnehmer nehmen Schlafmittel ein
Die AOK in Mittelfranken startete gemeinsam mit 307 mittelfränkischen Apotheken die Informationskampagne „Arzneimittel sicher einnehmen“. Im Fokus der diesjährigen Aktion stand das Thema Schlafmittel. AOK-Versicherte hatten zwei Monate lang die Möglichkeit, in allen teilnehmenden Apotheken ihren Arzneimittel-Mix kostenfrei checken zu lassen. Geprüft wurden neben den auf Rezept verordneten Medikamenten auch die freiverkäuflichen, darunter auch Schlafmittel. Norbert Kettlitz, AOK-Direktor in Mittelfranken, fasst die wichtigsten Ergebnisse der Initiative zusammen: „Bei 56 Prozent der Teilnehmer wurden Auffälligkeiten in der Medikation festgestellt, 26 Prozent nehmen Schlafmittel ein. Insgesamt 71 Prozent der Apotheken in Mittelfranken haben in diesem Jahr an der Aktion teilgenommen. Das sind 21 Prozent mehr als noch 2010“, so Norbert Kettlitz weiter.
Kostenfreier Arzneimittel-Check
Das Interesse an der AOK-Initiative und der Informationsbedarf waren auch im fünften Jahr der Kampagne hoch. Insgesamt wurden 780 Arzneimittel-Checks durchgeführt, darunter 139 in Nürnberg. Hierbei wurde bei 56 Prozent der Teilnehmer Auffälligkeiten in der Medikation festgestellt. 75 Prozent bezogen sich dabei auf Wechselwirkungen, 33 Prozent auf eine unklare Anwendung und 13 Prozent auf eine Überversorgung. Über die Hälfte der Teilnehmer nehmen regelmäßig fünf oder mehr Wirkstoffe ein.
Schlafmittel werden häufig eingenommen
26 Prozent der Teilnehmer nehmen Schlafmittel ein, so das Ergebnis der Initiative. „Ich bin erstaunt, dass fast ein Drittel aller Teilnehmer ihre Schlafstörungen mit Medikamenten therapieren. Ich hoffe, dass wir durch diese Aktion den Menschen klarmachen konnten, dass Schlafmittel nur der letzte Lösungsweg sind,“ so Norbert Kettlitz. Dr. Sonja Wunder, AOK-Beratungsapothekerin warnt vor dem leichtfertigen Gebrauch der Medikamente „Schlafmittel heilen nicht, sie wirken nur symptomatisch. Am besten sollte man diese gar nicht verwenden und wenn es gar nicht anders geht, dann nur über einen sehr kurzen Zeitraum“. Besonders problematisch ist die Einnahme von chemischen Wirkstoffen der Gruppe der Benzodiazepine und den sogenannten Z-Substanzen Zolpidem und Zopiclon. Diese verursachen nicht nur zahlreiche Nebenwirkungen, sondern erhöhen das Sturzrisiko und machen auch schnell abhängig.
Auf Grund der positiven Resonanz wird die Initiative im nächsten Jahr fortgeführt.
Autor:Anna Schabesberger aus Nürnberg |
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