Verdi und Talanx handeln erstes Sozialpartnermodell aus
Nahles-Rente: Mehr Flexibilität bei der betrieblichen Altersvorsorge

Foto: Alexas_Fotos/Pixabay

Die Gewerkschaft Verdi und der Versicherungskonzern Talanx wollen gemeinsam ein neues Modell der betrieblichen Altersvorsorge realisieren. Es ist das erste seit Inkrafttreten des Betriebsrentenstärkungsgesetzes. Ein Gesetz, das noch zu Zeiten von Sozialministerin Andrea Nahles verabschiedet wurde.

Verdi und Talanx handeln erstes Sozialpartnermodell aus

Die Vereinbarung zwischen der Gewerkschaft und dem Versicherer soll zum 1. Januar 2020 in Kraft treten. Basis ist ein Haustarifvertrag: 12.000 Talanx-Mitarbeiter können die neue Betriebsrente abschließen, der Abschluss ist freiwillig.

Die Grundlagen des neuen Betriebsrentengesetzes

Das von der damaligen Ministerin Nahles (SPD) ins Leben gerufene Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG) ist Anfang 2018 in Kraft getreten. Es soll vor allem für mehr Flexibilität beim Investieren der in die betriebliche Altersversorgung (bAV) eingezahlten Beiträge sorgen. Um das zu erreichen, muss der Arbeitgeber keine Zinsen mehr garantieren. Eingezahlt wird gemäß BSRG in einen kapitalmarktorientierten Pensionsfonds.

Arbeitgeber und Gewerkschaften handeln die Konditionen der auch als Deutsche Betriebsrente bekannten Nahles-Rente direkt untereinander aus. Ziel des neuen Modells: Es soll kleinen und mittelgroßen Unternehmen Anreize liefern, ihren Beschäftigten eine bAV-Rente anzubieten.

Gesetz bringt Vor- und Nachteile mit sich

Durch den Wegfall der garantierten Renditeversprechen rechnen die Befürworter der Nahles-Rente mit höheren Renditen als bei herkömmlichen bAV-Lösungen, da das eingesammelte Kapital beim neuen Modell flexibel in renditestarke Kapitalanlagen angelegt werden kann.

Die entfallende Zinsgarantie kann sich somit positiv auf die Rendite aus dem Kapitalmarkt auswirken, andererseits tragen die Beschäftigten die damit verbundenen Risiken: Unter Umständen fällt die Rendite am Ende der Laufzeit geringer aus als die Einzahlungen. Es ist daher ratsam, dass Beschäftigte vor dem Abschluss einer solchen Betriebsrente die potenziellen Vor- und Nachteile abklären.

Hoher Beratungsbedarf bei Finanzprodukten

Die bAV ist wegen der immer niedriger ausfallenden gesetzlichen Rente wichtiger denn je, gleichzeitig gibt es durch die Vielzahl an Varianten und Finanzprodukten erhöhten Beratungsbedarf. Das bestätigt auch Daniel Donner, Divisional Manager des Finanzdienstleisters tecis, in einem Interview. Donner zufolge ist eine gute Finanzberatung heute entscheidend, um das „volkswirtschaftliche Problem Versorgungslücke zu lösen“. Das trifft auch auf die Finanzprodukte der bAV zu. Neben freien Finanzberatern und Experten von Banken und Sparkassen helfen Berater von Finanzdienstleistungsunternehmen wie tecis bei der Auswahl und Bewertung der Produkte.

Autor:

Melanie Oerter aus Nürnberg

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