Pflegeberatung: Information am Telefon und Zuhause am gefragtesten
Pflegebedürftige und ihre Angehörigen lassen sich am liebsten telefonisch oder persönlich Zuhause beraten. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Auswertung der AOK Bayern. Danach haben die 52 Pflegeberaterinnen und Pflegeberater der AOK Bayern im vergangenen Jahr über 25.300 Telefonate geführt. „Nicht nur die direkte Beratung unserer Versicherten fällt darunter, sondern auch die Koordination unterschiedlicher Anbieter wie Pflegedienst und Pflegeheim oder Krankenhaus und Hospiz“, erklärt Robert Müller, Direktor der AOK in Mittelfranken.
Persönliche Beratung gewünscht
Häufig wünschen Pflegebedürftige und Angehörige eine persönliche Beratung daheim. Rund 992 Hausbesuche machten die Pflegeexperten allein in Mittelfranken, so Matthias Eichler Pflegeexperte bei der AOK in Nürnberg. In ganz Bayern waren es insgesamt 8.300. „Durchschnittlich knapp 80 Minuten dauerte ein Gespräch im häuslichen Umfeld“, berichtet Matthias Eichler. In der Geschäftsstelle der AOK Nürnberg fanden 313 Beratungen statt und in mehr als 30 Fällen in anderen Institutionen wie Krankenhaus oder Pflegeheim. Bayernweit profitierten fast 13.400 Versicherte von den insgesamt rund 38.300 Beratungen. „Das heißt, unsere Experten sind im Schnitt für jeden Versicherten fast dreimal aktiv geworden“, Matthias Eichler.
Individueller Versorgungsplan für Pflegebedürftige
Ein wichtiger Schwerpunkt in der Pflegeberatung ist der individuelle Versorgungsplan für den Pflegebedürftigen: Pflegeberaterinnen und Pflegeberater beschreiben darin den erforderlichen Hilfe- und Unterstützungsbedarf zum Beispiel durch Pflegedienste, Selbsthilfegruppen, Kommunen oder Sozialamt. Die Pflegeexperten begleiten die Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen und unterstützen auf Wunsch auch bei organisatorischen Dingen. „Wir helfen beispielsweise beim Ausfüllen von Antragsformularen oder stellen den Kontakt zu gewünschten Leistungsanbietern her“, Matthias Eichler. Im Bereich der AOK Nürnberg erstellten die Pflegeberater allein 2015 mehr als 767 Versorgungspläne, bayernweit waren es über 5.900.
Unter dem Motto „Durchatmen“ hat die AOK jetzt eine Informationskampagne zur Pflegeberatung und den Entlastungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige gestartet. Wenn häusliche Pflege vorübergehend nicht möglich ist, kann beispielsweise eine Kurzzeitpflegeeinrichtung die Aufgaben übernehmen. Bei Krankheit oder Urlaub der Pflegeperson kann bei der Pflegekasse so genannte Verhinderungspflege beantragt werden.
Autor:Anna Schabesberger aus Nürnberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.