75 Jahre Grundgesetz
1.000 Polizisten schützen die Politiker beim Festakt in Berlin

Rund 1000 Polizistinnen und Polizisten sorgten zwischen Reichstag und Kanzleramt für die Sicherheit.  | Foto:  Christophe Gateau/dpa
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  • Rund 1000 Polizistinnen und Polizisten sorgten zwischen Reichstag und Kanzleramt für die Sicherheit.
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BERLIN (dpa) - Zum 75. Jahrestag des Grundgesetzes hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Menschen in Deutschland auf schwierigere Zeiten eingestellt und zugleich ihren Willen zur Selbstbehauptung beschworen.

Bei einem Staatsakt in Berlin rief er dazu auf, die Errungenschaften von Freiheit und Demokratie gegen ihre Feinde zu verteidigen. «Unsere Demokratie ist wehrhaft. Wer heute unsere liberale Demokratie bekämpft, muss wissen, dass er es dieses Mal mit einer kämpferischen Demokratie und mit kämpferischen Demokratinnen und Demokraten zu tun hat», sagte Steinmeier.

Mit erhobenem Zeigefinger: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier während seiner Rede beim Staatsakt zu «75 Jahre Grundgesetz».  | Foto: Michael Kappeler/dpa
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Der Bundespräsident betonte: «Für mich steht fest: Wir leben in einer Zeit der Bewährung. Es kommen raue, auch härtere Jahre auf uns zu. Die Antwort darauf können und dürfen nicht Kleinmut oder Selbstzweifel sein.» Falsch wäre es auch, von einer bequemeren Vergangenheit zu träumen oder täglich den Untergang des Landes zu beschwören. Dies lähme nur. «Wir müssen uns jetzt behaupten - mit Realismus, mit Ehrgeiz. Das ist die Aufgabe der Zeit. Selbstbehauptung ist die Aufgabe unserer Zeit!»

Rund 1000 Polizistinnen und Polizisten beim Festakt

Auch der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder und So-yeon Schröder-Kim nahmen beim Staatsakt in Berlin teil.  | Foto: Kay Nietfeld/dpa
  • Auch der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder und So-yeon Schröder-Kim nahmen beim Staatsakt in Berlin teil.
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An dem Festakt im Freien zwischen Reichstag und Kanzleramt nahmen die Spitzen der fünf Verfassungsorgane teil. Neben dem Bundespräsidenten sind dies die Präsidentinnen und Präsidenten von Bundestag, Bundesrat und Bundesverfassungsgericht - Bärbel Bas (SPD), Manuela Schwesig (SPD) und Stephan Harbarth - sowie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Unter den rund 1100 Gästen waren auch die früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Angela Merkel (CDU) sowie Altbundespräsident Joachim Gauck. Für die Sicherheit und Verkehrsführung sorgten rund 1000 Polizistinnen und Polizisten.

Steinmeier würdigte das Grundgesetz als ein «großartiges Geschenk» für Deutschland nach der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, das im Alltag gepflegt, bewahrt und verteidigt werden müsse. «Ich bin überzeugt: Diese Verfassung gehört zu dem Besten, was Deutschland hervorgebracht hat.» Inzwischen sei sie einer der ältesten Verfassungen weltweit und Vorbild für viele andere Verfassungen geworden. Die von den 61 Vätern und 4 Müttern des Grundgesetzes geschaffene Verfassung sei der «Aufbruch in eine hellere Zukunft» gewesen.

Merkel ruft zu Schutz des Grundgesetzes auf

Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel ruft zum Einsatz für Demokratie und zur Verteidigung des Grundgesetzes auf. | Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
  • Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel ruft zum Einsatz für Demokratie und zur Verteidigung des Grundgesetzes auf.
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Die ehemalige Bundeskanzlerin Merkel ruft zum Einsatz für Demokratie und zur Verteidigung des Grundgesetzes auf. «Wir müssen es schützen», sagte die CDU-Politikerin dem ARD-«Bericht aus Berlin». Sie schaue fröhlich auf diesen Tag, aber auch entschieden, dafür zu kämpfen, dass künftige Generationen noch «das Glück des Grundgesetzes» haben.

Als großes Problem bezeichnete Merkel Gewalt gegen Politiker, insbesondere in den Kommunen. Dort engagierten sich Menschen, die weniger Schutz als Spitzenpolitiker hätten. «Deshalb müssen wir gemeinsam wehrhaft sein», sagte die frühere Kanzlerin.

Persönlich schaue sie «sehr glücklich auf diesen Tag», betonte Merkel. «Ich habe in meiner Kindheit nicht damit gerechnet, dass ich auch an diesem Grundgesetz mit beteiligt sein kann und es leben darf», fügte sie hinzu.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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