Augsburger Domsingknaben
26-Jähriger gesteht Nacktaufnahmen und Missbrauch
AUGSBURG (dpa) - Ein ehemaliger Mitarbeiter der Augsburger Domsingknaben hat vor Gericht zugegeben, heimlich Nacktaufnahmen von Mitgliedern des Chors angefertigt zu haben.
Der 26-Jährige war früher Hilfskraft bei dem überregional bekannten katholischen Knabenchor und soll laut Anklage neunmal in Duschen und Toiletten Kinder und Jugendliche gefilmt haben. Außerdem soll er einen 13-Jährigen sexuell missbraucht haben, indem er sich am Körper des schlafenden Kindes rieb. Das Kind übernachtete damals bei dem Chormitarbeiter daheim.
Der Angeklagte gab in dem Prozess vor dem Augsburger Amtsgericht alle Vorwürfe uneingeschränkt zu. Zudem entschuldigte er sich bei den als Zuhörer in dem Gerichtssaal anwesenden Domsingknaben. Zuvor hatten zu Beginn der Verhandlung der Richter, der Staatsanwalt und der Verteidiger sich hinter verschlossenen Türen verständigt, dass der Mann im Falle eines Geständnisses eine knapp zweijährige Haftstrafe zur Bewährung erwarten kann.
Da der Angeklagte bei einigen der Taten noch keine 21 Jahre alt war, soll bei ihm Jugendstrafrecht angewendet werden. Die angeklagten Taten hatten sich zwischen 2017 und 2020 zugetragen, seitdem arbeitet der dann nach Dresden umgezogene Mann nicht mehr bei dem Chor.
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