Es bleibt schwierig
Baugenehmigungen brechen weiter ein

Symbolfoto: Daniel Bockwoldt/dpa
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WIESBADEN (dpa/mue) - Der Rückgang bei den Baugenehmigungen hat sich zu Jahresbeginn rasant fortgesetzt.

Im Januar wurden 21.900 Wohnungen in Deutschland genehmigt, gut ein Viertel (26 Prozent) oder 7.700 Bewilligungen weniger als im Vorjahresmonat. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. In den Zahlen sind demnach sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.

In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden im Januar 18.700 Wohnungen genehmigt, ein Minus von 28,5 Prozent binnen Jahresfrist. Dabei fielen die Bewilligungen für Einfamilienhäuser um gut ein Viertel und bei den Zweifamilienhäusern um fast die Hälfte. Bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, schrumpfte die Zahl der genehmigten Wohnungen um beinahe 29 Prozent.

Hohe Kreditzinsen und Baupreise

Die Baugenehmigungen sind mit Blick auf den Wohnungsmangel in vielen Städten ein wichtiger Indikator. Trotz der großen Nachfrage nach Wohnraum ist die Zahl bereits im vergangenen Jahr um fast sieben Prozent auf 354.400 Vorhaben gefallen. Dies war der niedrigste Stand seit 2018. Wegen der stark gestiegenen Kreditzinsen und hohen Baupreise halten sich viele Bauherren mit Projekten zurück oder stornieren sie - von privaten Hausbauern bis Großinvestoren. Auch das Neugeschäft mit Baufinanzierungen schrumpft seit Monaten, im Januar halbierte es sich gegenüber dem Vorjahresmonat. Bauministerin Klara Geywitz (SPD) hat eingeräumt, dass die Ampel-Koalition das Ziel von jährlich 400.000 neuen Wohnungen verfehlen wird.

Der Bauindustrieverband HDB forderte angesichts des Einbruchs bei den Baugenehmigungen, die Bundesregierung müsse ihre Neubauförderung deutlich aufstocken. «Ansonsten wird nicht nur der Wohnungsneubau sowohl 2023 als auch 2024 einen deutlichen Einbruch erleben», sagte Hauptgeschäftsführer Tim-Oliver Müller. Auch die Wohnungsbauunternehmen gerieten mittelfristig in eine immer schwierigere Situation. Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) erklärte, die «strikten Bedingungen» bei den KfW-Förderprogrammen sollten für eine gewisse Zeit ausgesetzt werden.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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