Jugendstudie
Darum blickt Europas Jugend düster in die Zukunft

Studenten im Erstsemester: Viele junge Leute sehen nicht unbeschwert in die Zukunft.  | Foto: Julian Stratenschulte/dpa
  • Studenten im Erstsemester: Viele junge Leute sehen nicht unbeschwert in die Zukunft.
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HANNOVER (dpa) - Viele junge Leute in Europa blicken laut einer neuen Studie pessimistisch in die Zukunft. 52 Prozent der 16- bis 26-Jährigen in mehreren Ländern Europas denken, dass es ihnen schlechter gehen wird als ihren Eltern, wie aus der Studie «Junges Europa 2023» der Tui-Stiftung hervorgeht. Die Stiftung des Touristikunternehmens Tui stellte die jährliche Jugendstudie am Donnerstag vor. Bereits bei der Umfrage im Vorjahr fielen die Antworten so pessimistisch aus wie noch nie, wie es damals hieß.

Den Angaben zufolge befragte das Meinungsforschungsinstitut YouGov im März 2023 mehr als 7000 Menschen zwischen 16 und 26 Jahren in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland und Polen. Demnach glaubten insgesamt nur 22 Prozent der Befragten, dass es ihnen einmal besser gehen werde als ihren Eltern. Von den Befragten aus diesen sieben Ländern gaben zudem nur zehn Prozent an, Vertrauen zu Parteien zu haben. 73 Prozent gaben jedoch auch an, dass Wählen eine Bürgerpflicht sei.

Auch junge Menschen aus Deutschland und Polen, die in den vergangenen Jahren mit optimistischeren Einstellungen als ihre Nachbarn aufgefallen seien, schließen sich der Studie zufolge nun der negativeren Grundstimmung an. Bei der ersten Befragung 2017 gaben in Deutschland noch 64 Prozent an, «eher oder sehr optimistisch» auf ihre persönliche Zukunft zu blicken. 2023 sagten das noch 56 Prozent der jungen Leute in Deutschland.

Es handele sich um einen schleichenden Trend, der nicht an einem Thema wie der Corona-Pandemie oder dem russischen Krieg gegen die Ukraine festzumachen sei, sagte der Politikwissenschaftler Thorsten Faas von der Freien Universität Berlin, der die Studie wissenschaftlich begleitete. «Das Lebensgefühl junger Europäer und Europäerinnen trübt sich längerfristig und kontinuierlicher ein. Das bedeutet nach vorne schauend: eine plötzliche Trendumkehr ist nicht sehr wahrscheinlich.»

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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