Aus Fürth stammende Familie vermisst Mutter
Deutsche entführt: Bundesanwaltschaft ermittelt gegen Terror-Regime
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- Ein israelischer Soldat steht auf dem Gelände des elektronischen Musikfestivals Supernova nach dem tödlichen Angriff islamistischer Hamas-Kämpfer vom 7. Oktober 2023, bei dem 260 Menschen starben und mehr als 100 Menschen als Geiseln genommen wurden.
- Foto: Ilia Yefimovich/dpa
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KARLSRUHE (dpa/nf) - Wegen der Entführungen und mutmaßlichen Tötungen deutscher Staatsbürger in Israel durch die Terrorgruppe Hamas ermittelt nun die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe. Ein Ermittlungsverfahren sei eingeleitet worden «gegen unbekannte Mitglieder der Hamas wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung», sagte eine Sprecherin der obersten Anklagebehörde am Dienstag. Zuerst hatte die «Bild»-Zeitung berichtet.
Die palästinensische Hamas hatte am vergangenen Samstag einen Großangriff auf Israel begonnen. Hunderte Menschen wurden getötet und über 100 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Auch Deutsche sollen unter den Entführungsopfern sein, hatte die Bundesregierung bereits am Wochenende mitgeteilt. Das Auswärtige Amt in Berlin geht davon aus, dass es sich um Menschen handelt, die alle neben der deutschen auch die israelische Staatsangehörigkeit haben.
Unter anderem soll eine 22 Jahre alte Frau entführt worden sein, die nach Worten ihrer Familie ein Musikfestival besucht hatte. Das Festival war eines der Ziele der Angriffe gewesen.
Wie es mit den Ermittlungen nun weitergehe, konnte die Sprecherin der Bundesanwaltschaft noch nicht sagen. Man sei noch ganz am Anfang, hieß es.
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- Mehr als 150 Menschen wurden von den islamistischen Hamas in den Gazastreifen verschleppt.
- Foto: Yasser Qudih/XinHua/dpa
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Familie Romann stammt aus Fürth
Am Dienstag hatte sich die Familie einer offenbar in den Gazastreifen verschleppten Deutsch-Israelin hat sich mit einem emotionalen Appell an die Öffentlichkeit gewandt. Yarden Romann sei während des Hamas-Großangriffs auf das israelische Grenzgebiet gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter von Terroristen in einen Wagen gezerrt und entführt worden, erzählte Amit Avraham, der Partner ihrer Schwester, der Deutschen Presse-Agentur. Sie sei Enkelin aus Deutschland geflohener Juden, die aus dem fränkischen Fürth stammten.
Die 36-jährige Frau habe sich zu Besuch bei ihren Schwiegereltern im Kibbutz Beeri im Grenzgebiet aufgehalten. Kurz vor der Grenze zum Gazastreifen sei es dem Paar gelungen, mit dem Kind aus dem Auto zu springen. Auf der Flucht seien sie getrennt worden. «Der Vater und die Tochter konnten sich 24 Stunden lang im Gebüsch verstecken», erzählte Avraham. Sie seien inzwischen in Sicherheit, von der Mutter fehle jedoch jede Spur.
Sie sei offenbar wieder von den Terroristen aufgegriffen und in den Gazastreifen verschleppt worden. Auch ihre Schwiegermutter und ihre Schwägerin seien entführt worden.
«Die Familie Romann bittet um dringende Hilfe bei der Suche nach den Vermissten», hieß es in dem Appell, der auch über soziale Medien verbreitet worden war.
Im Zuge eines beispiellosen Großangriffs hatte die islamistische Hamas am Samstag in Israel mehr als 100 Menschen entführt. Die Bundesregierung geht davon aus, dass sich darunter auch deutsche Staatsangehörige befinden.
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