Preisgeld insgesamt in Höhe von 50.000 Euro
Discokugel und Deko: Dafür werden drei Schulen ausgezeichnet
BERLIN (dpa) - Drei Schulen aus München, Unna (Nordrhein-Westfalen) und Winsen an der Luhe (Niedersachsen) werden in Berlin für ihre neu gestalteten Toiletten ausgezeichnet. Im Wettbewerb «Toiletten machen Schule» vergibt die Deutsche Toilettenorganisation (GTO) außerdem sieben Sonderpreise, von denen zwei nach Berlin gehen. Beteiligt hatten sich laut Koordinatorin Svenja Ksoll 135 Schulen aus 14 Bundesländern. Nicht dabei waren Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Schultoiletten gelten laut Ksoll vielerorts als Brennpunkt: Oft seien die Schulgebäude und deshalb auch die Sanitärräume marode. Es fehle häufig auch an Seife und Toilettenpapier. Auch Vandalismus, Gestank oder eine mangelnde Privatsphäre seien Probleme. Im Wettbewerb waren die Schulen aufgerufen, Ideen und Konzepte für dauerhaft saubere Schultoiletten zu entwickeln und umzusetzen.
Toiletten-AG und kostenlose Tampons
Die drei Hauptpreisträger sind die Grundschule an der Stielerstraße in München, die Hellweg Realschule in Unna-Massen und das Gymnasium Winsen an der Luhe. Im Zuge des Wettbewerbs wurden Toiletten-Arbeitsgemeinschaften gegründet, Checklisten und Meldeketten zur schnellen Beseitigung von Mängeln entwickelt oder neue Angebote eingeführt, wie etwa die kostenfreie Ausgabe von Menstruationsprodukten durch die Schule. «Zahlreiche Toilettenräume wurden verschönert, mit Wandmotiven, Radioanlagen, Diskolichtern, Handyhalterungen, Kritzelwänden und Spendern für Tampons und Binden», so Ksoll.
Insgesamt werden Preise im Wert von 50.000 Euro vergeben. Sonderpreisträger sind die Gesamtschule Uellendahl-Katernberg in Wuppertal, die Laagbergschule in Wolfsburg, die Jenaplanschule Weimar, die Rudolf-Koch-Schule in Offenbach, die Paul-Simmel-Grundschule und die Scharmützelsee-Grundschule (beide Berlin) sowie das Gymnasium am Kurfürstlichen Schloss in Mainz.
Eine im August 2023 veröffentlichte Studie zu Berliner Schultoiletten der GTO zeigte bereits exemplarisch, dass viele Schüler unter dem Zustand leiden, den Ort oftmals meiden und dafür im Schulalltag teilweise weniger essen und trinken.
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