Atomstrom bis 2023
Energiekrise: Münchens OB Reiter will Isar 2 weiter laufen lassen

Wasserdampf steigt aus dem Kühltum des Atomkraftwerks Isar 2.  | Foto: Armin Weigel/dpa/Archivbild
  • Wasserdampf steigt aus dem Kühltum des Atomkraftwerks Isar 2.
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MÜNCHEN (dpa/lby) - Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) plädiert angesichts der Energiekrise für eine längere Laufzeit des Atomkraftwerks Isar 2. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke habe ihn am Donnerstag aufgefordert, bei der Bundesregierung die gesetzlichen Voraussetzungen für einen sogenannten Streckbetrieb einzufordern, teilte Reiter mit. Damit könnte der Meiler mit den bestehenden Brennelementen noch bis längstens Mitte nächsten Jahres weiterlaufen.

«Damit würde zumindest ein Beitrag geleistet, um auch im Fall einer weiteren Verschärfung der Situation die Versorgungslage der Münchner Bürgerinnen und Bürger zu entspannen», begründete Reiter den Schritt.

Während der nahe der niederbayerischen Stadt Landshut gelegene Kraftwerksblock Isar 1 im Rahmen des beschlossenen Ausstiegs Deutschlands aus der Atomenergie bereits abgeschaltet wurde, verliert Isar 2 regulär Ende dieses Jahres seine Berechtigung zum Leistungsbetrieb. Im Zuge des Überfalls Russlands auf die Ukraine und der damit einhergehenden Turbulenzen auf dem Gasmarkt wird allerdings derzeit auch bei anderen Kraftwerken über eine mögliche Verlängerung der Laufzeit diskutiert.

Länger als bis höchstens Mitte 2023 soll Isar 2 allerdings nach dem Willen Reiters nicht laufen. «Eine weitergehende Verlängerung unter Einsatz neuer Brennelemente kommt für mich nach wie vor aufgrund der völlig ungelösten Endlagerproblematik keinesfalls in Betracht. Der Vorschlag der CSU, die Laufzeit der Kernkraftwerke generell zu verlängern und die AKW mit dem Kauf neuer Brennstäbe weiter zu betreiben, kommt für mich daher nicht Frage», betonte Reiter. Die Stadtwerke München sind mit 25 Prozent an Isar 2 beteiligt, den Rest hält die Betreiberin PreussenElektra.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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