Hochdosierte Grippe-Impfdosen Mangelware
Engpässe bei Grippe-Impfstoff für Ältere bei Hausärzten
MÜNCHEN (dpa/lby) - In vielen bayerischen Arztpraxen fehlt es an einem Impfstoff, der über 60-Jährige besser vor der Grippe schützen soll. «Der ist weitgehend nicht mehr vorhanden», sagte ein Sprecher des Bayerischen Hausärzteverbands (BHÄV) in München. Da das Vakzin mit der vierfachen Menge an Antikörpern in dieser Grippesaison eigentlich erstmals für über 60-Jährige verfügbar sein sollte, sei der Engpass «ärgerlich». Bis zum Jahr 2021 war der hoch dosierte Impfstoff nur für über 65-Jährige zugelassen gewesen.
Hersteller-Angaben zufolge solle Deutschland mit zehn Millionen Impfdosen beliefert werden, was in etwa der Zielgruppe der Menschen über 60 Jahre entspreche, heißt es vom BHÄV. Zuletzt seien aber nur Vorbestellungen des neuen Impfstoffs ausgeliefert worden. Erst von dieser Woche an sollen die Vakzine demnach wieder über den Großhandel verfügbar sein. «Die Situation sollte sich demnächst also wieder entspannen», sagte der BHÄV-Sprecher.
Bei herkömmlichen Grippe-Impfstoffen seien aus den Hausarztpraxen im Freistaat bislang keine Engpässe bekannt, sagte der BHÄV-Sprecher. Mit 25 Millionen Impfdosen habe das Paul-Ehrlich-Institut bisher gut 30 Prozent mehr Grippe-Vakzine als im Vorjahr zugelassen, daher werde die Versorgungslage wohl gut bleiben.
Der Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbands, Markus Beier, betonte, man werde «alles daran setzen», die Zahl von 1,7 Millionen Grippe-Impfungen durch niedergelassene Ärzte in Bayern während der vergangenen Saison zu übertreffen. Die Nachfrage nach den Impfungen sei bislang «ganz gut», hieß es vonseiten des Verbands.
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