Folge des Lieferstopps
Europäischer Erdgaspreis steigt um rund 35 Prozent

Symbolfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa
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FRANKFURT / MAIN (dpa/mue) - Der vorläufige Lieferstopp Russlands über die wichtige Pipeline Nord Stream 1 hat den europäischen Gaspreis zuletzt nach oben schnellen lassen.


Der Preis des Terminkontrakts TTF für niederländisches Erdgas sprang um etwa 72,5 Euro auf zuletzt 281 Euro je Megawattstunde. Das waren rund 35 Prozent mehr als vergangenen Freitag. Der TTF-Kontrakt wird häufig als Richtschnur für das europäische Preisniveau verwendet.

Ausschlaggebend für den Preissprung zum Wochenstart war, dass Russland seine Erdgaslieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 bis auf Weiteres ruhen lässt. Als Grund gab der Konzern Gazprom am Wochenende technische Probleme an. Vermutet wird aber, dass Russland den Westen im Ukraine-Konflikt noch mehr unter Druck setzen will.
 Dagegen waren die Erdgaspreise in der vergangenen Woche spürbar gefallen; Auslöser war, dass die Auffüllung der Erdgasspeicher in Europa schneller als geplant vonstatten geht. In den Monaten zuvor waren die Preise jedoch sehr stark gestiegen. Ende vergangenen Jahres hatte Erdgas noch weniger als 100 Euro je Megawattstunde gekostet.


Der Kreml wies die Schuld für die Einstellung der russischen Gaslieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 von sich und machte den Westen dafür verantwortlich. «Wir sehen endlose Versuche, die Verantwortung für das Geschehen irgendwie auf uns abzuwälzen, wir weisen diese Versuche kategorisch zurück und bestehen darauf, dass der kollektive Westen – in dem Fall die EU, Kanada und Großbritannien – daran Schuld hat, dass die Situation am jetzigen Punkt angekommen ist», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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