Wissenschaftler warnen
Grüner Wasserstoff bleibt noch etliche Jahre knapp

Symbolfoto: Fabian Sommer/dpa
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POTSDAM (dpa/mue) - Grüner Wasserstoff gilt als großer Hoffnungsträger der Energiewende im Kampf gegen den Klimawandel.

Nach Einschätzung von Wissenschaftlern sollte Wasserstoff jedoch bis auf Weiteres Anwendungen vorbehalten bleiben, bei denen eine direkte Elektrifizierung mit grünem Strom nicht möglich sei – zum Beispiel in der Industrie, bei Fernflügen und im Schiffsverkehr. Grund für die Empfehlung ist die Erkenntnis, dass grüner Wasserstoff noch für viele Jahre nicht in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehen kann, wie Experten aus sechs Instituten in einem Papier für das vom Bund geförderte Kopernikus-Projekt Ariadne aufzeigen.

Um bis 2030 auch nur ein Prozent der Endenergienachfrage in der EU mit heimischem grünem Wasserstoff zu decken, müsse dessen Produktion um rund 70 Prozent pro Jahr von 2023 bis 2030 steigen, so Falko Ueckerdt vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Sie müsse ähnlich schnell wachsen wie Solarenergie und doppelt so schnell wie Windenergie – wohlgemerkt: jeweils in ihren besten Zeiten.
 Wasserstoff, der ausschließlich mit erneuerbarer Energie gewonnen wird, kann demnach als Basis für Kraft- und Brennstoffe dienen, um etwa in Industrie und Verkehr die Nutzung von Kohle, Öl und Erdgas abzulösen. Die Bundesregierung will deswegen den Ausbau erneuerbarer Energien aus Wind und Sonne in Deutschland vorantreiben. Man gehe allerdings davon aus, dass ein großer Teil der benötigten Wasserstoff-Menge auf absehbare Zeit importiert werden muss.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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