Impfstoff-Knappheit
Impfgipfel: Bayern fordert schnelle Einbindung von Ärzten
MÜNCHEN/BERLIN (dpa) - Vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern fordert Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) eine schnelle bundesweite Regelung für Corona-Impfungen durch Hausärzte. «Die Einbindung der Ärzteschaft in die Regelversorgung wäre ein starkes Signal», sagte der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz der Deutschen Presse-Agenur in München. Er hoffe sehr, dass sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten an diesem Punkt bei ihrer Telefonkonferenz am Freitag einigen könnten.
Der Impfgipfel sollte eigentlich schon am Mittwoch stattfinden, war dann aber wegen der Aussetzung des Präparats von Astrazeneca auf Freitag verschoben worden. Nachdem die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) am Donnerstag bekräftigt hatte, dass der Impfstoff von Astrazeneca sicher sei, soll er bereits ab diesem Freitag in Deutschland wieder zum Einsatz kommen - aber mit einem neuen Warnhinweis für Frauen unter 55 Jahren.
In den kommenden Wochen bleibe die Knappheit an Impfstoffen aber weiterhin ein Problem, sagte Holetschek. Er hoffe sehr, dass es hier bald größere Mengen und mehr Verlässlichkeit gebe. «Wir müssen jetzt schauen, dass der Impfstoff auch da ist.»
Letztlich ist die Einbindung der Hausärzte in das Impfkonzept - in Bayern soll dies ab dem 1. April erfolgen - nur flächendeckend möglich, wenn auch genug Impfstoff vorhanden ist, damit dieser sowohl an die Impfzentren als auch an Praxen weitergegeben werden kann.
Nach Kritik wegen knapper Mengen und überlasteten Termin-Hotlines werden in den nächsten Monaten größere Impfstoffmengen erwartet. Im zweiten Quartal sollen 40,2 Millionen Dosen von Biontech/Pfizer kommen. Von Astrazeneca waren bisher 16,9 Millionen Dosen vorgesehen. Dazu sind 6,4 Millionen Dosen von Moderna eingeplant. Zudem wird wohl in der zweiten Aprilhälfte der Lieferbeginn des inzwischen ebenfalls zugelassenen Präparats von Johnson & Johnson erwartet.
Um den Impfablauf nicht noch weiter zu bremsen, müssten auch die Abläufe darauf abgestimmt werden. «Pandemie und Bürokratie verstehen sich nicht», sagte Holetschek. Es sei daher wichtig, genau zu schauen, an welchen Stellen noch Hemmnisse beseitigt werden könnten.
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