Kontrollen in ganz Bayern
Maskenpflicht wurde von den meisten befolgt

Ein Schild informiert Passanten über die Maskenpflicht und weitere Corona-Verhaltensregeln.  | Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild
  • Ein Schild informiert Passanten über die Maskenpflicht und weitere Corona-Verhaltensregeln.
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MÜNCHEN (dpa/lby) - Im Rahmen eines bundesweiten Aktionstages haben Polizei und Betreiber öffentlicher Verkehrsmittel auch in ganz Bayern die Maskenpflicht zum Schutz vor dem Coronavirus überwacht. «Die meisten halten sich vorbildlich an die Maskenpflicht», sagte Innenminister Joachim Herrmann am Montag in München, wo er sich mit Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (beide CSU) ein Bild von den Kontrollen machte. «Es gibt aber leider immer wieder den ein oder anderen, der leichtfertig oder gar absichtlich ohne Mund-Nasen-Bedeckung unterwegs ist.» Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnte vor Nachlässigkeit im Umgang mit den Corona-Auflagen.

Bei der Kontrollaktion, die sich vor allem auf den öffentlichen Personenverkehr und stark besuchte öffentliche Plätze konzentrierte, sind nach Angaben Herrmanns bis zum Mittag bereits etwa 700 Verstöße gegen die Maskenpflicht festgestellt worden. In Bayern ist eine Maske im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) für alle Fahrgäste ab sechs Jahren verpflichtend. Nur aus gesundheitlichen Gründen und mit einem ärztlichen Attest sind Ausnahmen möglich. Auch auf bestimmten Flächen in den Innenstädten oder auf einigen sonstigen öffentlichen Plätzen gilt die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung.

Strafen für Maskenmuffel

Seit den frühen Morgenstunden seien am Montag etwa 1000 Beamte der bayerischen Polizei und darüber hinaus auch die Bundespolizei und Mitarbeiter der öffentlichen Verkehrsbetriebe und der kommunalen Außendienste im Einsatz gewesen, sagte der Innenminister. Es war die dritte bayernweite Aktion dieser Art, der bundesweite Aktionstag fand erstmalig statt. Eine Bilanz zu der Kontrollaktion will das Innenministerium erst am Dienstag bekanntgeben. Maskenmuffel müssen mit einem Bußgeld rechnen. Der Bußgeldkatalog des Landes-Gesundheitsministeriums sieht bei Verstößen gegen die Maskenpflicht Strafzahlungen in Höhe von 250 Euro vor. In milderen Fällen kann es auch zunächst eine Verwarnung geben.

Maskenpflicht gilt bereits an Haltestellen

Entscheidend seien nicht nur einzelne Schwerpunktkontrollen, sondern ein «kontinuierlicher Kontrolldruck» durch generell verstärkte Überprüfungen, sagte Herrmann. «Wir wollen ja auch, dass die Menschen weiterhin ohne Angst die verschiedenen Teile des öffentlichen Verkehrs benutzen können. Nur, wenn wir uns gemeinsam anstrengen und sich alle auch wirklich vernünftig verhalten, dann haben wir eine gute Chance, das Virus zu besiegen.» Verkehrsministerin Schreyer erinnerte daran, dass im ÖPNV die Maskenpflicht nicht nur in den Verkehrsmitteln, sondern auch in den Bahnhöfen und an den Haltestellen gelte. Die weit überwiegende Mehrheit der Menschen halte sich aber an die Pflicht. «Danke all denen, die mithelfen.»

Vergleich zum Frühjahr 2020

CSU-Chef Söder sagte, dass aus seiner Sicht schludriges Umgehen mit den Corona-Auflagen ein Grund für die konstant hohen Infektionszahlen sei. «Es ist an einigen Stellen ein Schlendrian eingekehrt», sagte er am Montag vor einer Videokonferenz des CSU-Vorstands. Aus diesem Grund sei die zweite Infektionswelle auch die heimtückischere. Im Frühjahr hätten sich viele Menschen konsequenter an die Vorgaben gehalten, auch im Handel werde inzwischen nicht mehr alles so genau genommen. Um die Infektionszahlen zu senken, forderte der CSU-Chef einen «Mentalitätswandel». Es dürfe nicht darum gehen, Schlupflöcher zu suchen - vielmehr müsse jeder sich bewusst machen, wie ernst die Lage sei. Am Sonntag hatte das bayerische Kabinett wegen der hohen Infektionszahlen einen verschärften Anti-Corona-Kurs beschlossen.

Corona-Ampel in Nürnberg springt auf dunkelrot
Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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