Auch Jüngere betroffen
Mehr Magersucht seit Corona!

Symbolfoto: Daniel Karmann/dpa
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NÜRNBERG / MÜNCHEN (dpa/mue) - Die Zahl der an Magersucht erkrankten Kinder und Jugendlichen ist Fachleuten zufolge während der Corona-Krise gestiegen.

«Dadurch, dass die Zahlen so zugenommen haben, fehlen Therapieplätze», sagt der Vorsitzende Andreas Schnebel vom Bundesfachverband Essstörungen. 
«Auch in den stationären Einrichtungen wird es eng.» Schnebel sieht aber noch eine andere besorgniserregende Entwicklung: Die Patientinnen werden jünger.


Magersucht betrifft vor allem Mädchen in der Pubertät; in der Münchner Beratungsstelle, die Schnebel leitet, tauchen seinen Angaben nach seit einigen Jahren aber auch immer jüngere Mädchen auf, teilweise schon 8- oder 9-Jährige. «Das hängt damit zusammen, dass heute alles früher anfängt, wie die Pubertät und der Zugang zu sozialen Medien», so der Fachmann.
 Wie Silja Vocks, Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Osnabrück unterstreicht, stützten verschiedene Studien diese Vermutungen. So könne die früher einsetzende Pubertät dazu führen, dass die körperliche Reife möglicherweise nicht kompatibel mit der psychischen Reife sei. Gleichzeitig seien Kinder und Jugendliche immer früher in den sozialen Medien unterwegs, wo sie permanent mit geschönten Bildern konfrontiert würden. «Je fragiler das Körperbild, desto offener ist man für diesen Einfluss.»

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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